Außenwirtschaftsinitiative Sachsen bietet 2024 rund 100 Aktivitäten für 30 Länder an

Im Rahmen des heutigen "Spitzengesprächs Außenwirtschaft" in Leipzig diskutierten die Vertreter der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) mit Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig über die Herausforderungen des internationalen Geschäfts und verständigten sich auf Unterstützungsangebote für sächsische Unternehmen. Die außenwirtschaftliche Jahresplanung sieht rund 100 Angebote für 30 Länder vor. Im Anschluss fand der "Außenwirtschaftstag Sachsen" in der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – mit ca. 150 Teilnehmern statt.

Quelle: WFS

Protektionismus und ein sich wandelndes geopolitisches Umfeld stellen auch sächsische Unternehmen vor die Aufgabe, sich breiter und krisenfester aufzustellen. Der heutige "Außenwirtschaftstag Sachsen" legte einen Fokus auf die Digitalisierung, mit deren Möglichkeiten sich Märkte, Kunden und Geschäftspartner diversifizieren lassen. Dazu sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig in Leipzig: "Sachsens wirtschaftlicher Erfolg beruht zu einem großen Teil auf globaler Vernetzung und internationaler Arbeitsteilung. Der Freistaat erwirtschaftet etwa ein Drittel seiner Wirtschaftsleistung im Export. Etwa die Hälfte unseres Außenhandels erfolgt im europäischen Binnenmarkt. Die grenzüberschreitende Vernetzung bleibt unverzichtbarer Bestandteil des unternehmerischen Erfolgs, denn sächsische Unternehmen werden auch künftig von diversifizierten Absatzmärkten und Lieferketten sowie vom Austausch mit internationalen Partnern profitieren. Der digitale Weg eröffnet neue Perspektiven und hilft dabei, Grenzen zu überwinden und einseitige Abhängigkeiten zu verringern."

Am Nachmittag startete beim Außenwirtschaftstag die diesjährige "Online Marketing Challenge Sachsen", wo sächsische Unternehmen digitale Vertriebskampagnen entwickeln, um neue Märkte zu erschließen. Unterstützt werden sie dabei von internationalen Betriebswirtschaftlern der Universität Leipzig sowie von Studierenden der Hochschule Zittau-Görlitz. Martin Dulig: "Diese Challenge ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass die Digitalisierung neue Wege eröffnet und Internationalisierung im eigenen Unternehmen beginnt. Und sie zeigt: Internationale Fachkräfte können auch zum Erfolg in der Außenwirtschaft beitragen. Deshalb muss sich Sachsen im globalen Wettbewerb um die besten Köpfe als attraktiver Ort zum Leben, Lernen, Forschen und Arbeiten weiter profilieren."

Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), ergänzt: "Sachsen ist ein international vernetzter Wirtschaftsstandort in der Mitte Europas. Gut funktionierende und vielfältige Außenwirtschaftsbeziehungen sind daher essenziell für den Erfolg der sächsischen Unternehmen. In Zeiten größerer internationaler Unsicherheiten und Veränderungen in globalen Warenströmen und Lieferketten unterstützen wir daher die Bemühungen sächsischer Unternehmen zur weiteren Erschließung und Diversifizierung von Märkten, sowie zur Gewinnung von Kunden und Geschäftspartnern für Fertigungskooperationen mit verschiedenen Maßnahmen. Genannt seien vor allem die Beteiligungen an internationalen Leitmessen und Reisen zur Markterkundung und zur Geschäftsanbahnung auf nahen europäischen Märkten, wie beispielsweise Polen, Tschechien, Österreich, Italien und Spanien. Aber auch in ferneren Märkten wollen wir sächsisches Know-how noch bekannter machen und die Zusammenarbeit vertiefen, zum Beispiel in den USA, Indien, Mexiko oder in Usbekistan. Zudem werden wir im Rahmen unseres 'SAXONY!visit'-Programms wieder verschiedenen internationalen Fachdelegationen den Standort Sachsen und spezielle Branchen- und Technologiekompetenzen vor Ort vorstellen. Während es bei einer Delegation aus Irland um das Thema Wasserstofftechnologien geht, widmet sich das 5. Türkisch-Sächsische Kooperationsforum vor allem dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau."

Der sächsische Außenhandel hat sich in den Zeiten multipler Krisen – Ukraine-Krieg, Energieknappheit und Inflation, instabile Lieferketten und unterbrochene Handelswege – auch im Jahr 2023 behauptet. Sachsen exportierte Waren im Wert von 49,7 Milliarden Euro. Das war der zweitbeste Exportwert nach dem Rekordjahr 2022 (53,2 Mrd. Euro). Entgegen der deutschen Entwicklung insgesamt (-10,1 Prozent) stiegen die sächsischen Importe im Jahr 2023 auf 36 Milliarden Euro. Das ist der höchste Wert, den die sächsische Einfuhr jemals erreicht hat. Die Exporte und Importe konzentrierten sich auf die Bereiche Kraftfahrzeugbau, Elektrotechnik und Maschinenbau. China belegt den Spitzenplatz im Ranking sowohl der sächsischen Export- als auch der Importpartner. Die Nachbarländer Polen und Tschechien zählen jeweils zu den Top-5-Partnermärkten.

Die außenwirtschaftliche Jahresplanung der AWIS umfasst 2024 zum Beispiel Informationsveranstaltungen und Beratungsangebote, Unternehmer- und Delegationsreisen sowie 27 Messegemeinschaftsstände. Dazu zählen u.a. internationale Leitmessen wie die GITEX Global in Dubai (IKT Informations- und Kommunikationstechnik), Semicon Japan in Tokio (Halbleiter), Smart City Expo World Congress in Barcelona (intelligente Stadtentwicklung) und InnoTrans in Berlin (Bahntechnik). Vom 13. bis 16. Mai wird Minister Dulig mit einer rund 20-köpfigen Delegation aus Wirtschafts- und Städtevertretern die norditalienischen Regionen Lombardei und Emilia-Romagna besuchen. Die Schwerpunkte dieser Reise liegen auf Mobilität und Smart City, um die Zusammenarbeit vor allem in der Automobil- und Zuliefererindustrie zu vertiefen. Dabei geht es auch darum, Wertschöpfungsketten nach Europa zurückzuholen. Beide Regionen sind Mitglieder der 2022 unter sächsischer Beteiligung gegründeten Allianz der Automobilregionen.

Die Handwerkskammer zu Leipzig koordiniert in diesem Jahr die Außenwirtschaftsinitiative Sachsen und den Außenwirtschaftstag. Präsident Matthias Forßbohm betont die Bedeutung der internationalen Aktivitäten sächsischer Handwerksbetriebe: "Etwa sechs Prozent der Betriebe sind im Ausland tätig, hauptsächlich im EU-Binnenmarkt. Jedoch sehen sie sich zunehmend mit komplexen Regelungen konfrontiert, was den Zugang erschwert. Gleichzeitig gewinnt der Einkauf von Materialien und Produkten aus internationalen Märkten für alle Handwerksunternehmen an Bedeutung. Für eine erfolgreiche internationale Expansion benötigen die Unternehmen sowohl politische Unterstützung als auch praktische Hilfe bei der Erschließung neuer Märkte durch die Sächsische Staatsregierung. Es ist entscheidend, dass internationale Regelungen auf Verhältnismäßigkeit und Umsetzbarkeit für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geprüft werden. Des Weiteren ist individuelle Beratung für die Entwicklung unternehmensspezifischer Auslandsstrategien unerlässlich. Darin sehe ich die Aufgabe der Kammern."

Hintergrund: Außenwirtschaftstag Sachsen, Außenwirtschaftsinitiative Sachsen

Die Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) hat am 11. April zum "Außenwirtschaftstag Sachsen 2024" in Leipzig eingeladen. Unter dem Motto "Global vernetzt & digital erfolgreich" thematisierten die Expertengespräche und Workshops aktuelle Schlüsselfaktoren für den internationalen Erfolg und informierten über die Entwicklung von Auslandsmärkten und ihre digitale Erschließung.

Die AWIS bündelt die außenwirtschaftlichen Aktivitäten der Staatsregierung, der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern sowie der Wirtschaftsverbände VDMA Ost und VSW. Mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Angeboten unterstützen die in der AWIS zusammengeschlossenen Partner die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen auf ihrem Weg ins Ausland.

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Krönert, Ronny

Ronny Krönert

Außenwirtschaft & Messen

+49-351-2138 172

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