Fachkräfteakquise in Usbekistan mit positiver Zwischenbilanz

Seit Sonntag informiert sich eine 16-köpfige Delegation mit zehn Unternehmen und Einrichtungen aus Sachsen zum Thema Fachkräftegewinnung in Usbekistan. Hauptziel der Reise ist es, qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte sowie Auszubildende für den sächsischen Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Dafür bekommen die Teilnehmer einen Einblick in den usbekischen Fachkräftemarkt, können Kontakte mit relevanten Institutionen knüpfen sowie mit Unternehmen in Erfahrungsaustausch treten und Best Practice-Beispiele in der Fachkräftekooperation Sachsen – Usbekistan kennenlernen. 

„Viele sächsische Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte. Einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung kann die qualifizierte Zuwanderung leisten. Hier befinden wir uns in Konkurrenz zu anderen Bundesländern, aber auch zu vielen europäischen Ländern. Der Freistaat unterstützt in Abstimmung mit Partnern, insbesondere den Kammern, sächsische Unternehmen in ausgewählten Zielregionen. Damit setzen wir einen weiteren Punkt aus dem Pakt zur Gewinnung internationaler Fachkräfte um. In Usbekistan ist die Wirtschaftsförderung Sachsen erstmalig in unserem Auftrag mit dem Ziel aktiv, qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte sowie Auszubildende für den sächsischen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Ich freue mich, dass das Interesse so groß ist“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig.

„Das erste Zwischenfazit für die Reise ist sehr positiv. Die usbekischen Partner zeigen großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit Sachsen, was sich u.a. am Montag in Taschkent beim Termin im Ministerium für Beschäftigung und Armutsbekämpfung gezeigt hat, der fast doppelt so lange wie geplant dauerte. Auch der Austausch mit anderen Ministeriums- und verschiedenen Unternehmensvertretern sowie dem usbekischen Textilverband waren durch eine gute Atmosphäre und intensive Gespräche gekennzeichnet. Sachsen konnte hier als Standort mit attraktiven Arbeits- und Lebensbedingungen für Fachkräfte und Auszubildende punkten“, erklärt WFS-Geschäftsführer Thomas Horn.

Fokus der Besuche bei verschiedenen Ausbildungseinrichtungen

Beim gestrigen Termin im Monozentrum „Ishga Marhamat“ bekam die Delegation einen Einblick in das breite Angebot der staatlichen Einrichtung, die 36 Kurse für eine berufliche Grundausbildung (einschließlich Sprachausbildung), u.a. zum Schweißer und Kranführer anbietet. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war am Abend der Termin im Goethe-Institut. Dort konnten sich die sächsischen Unternehmen vor gut 110 usbekischen Interessenten als potentielle Arbeitgeber präsentieren und anschließend individuelle Gespräche führen.

Heute, am Mittwoch, setzt die Delegation ihre Reise mit Besuchen in Urgentsch und Khiva fort. Dort werden PASCH-Schulen besichtigt, die im Rahmen der Initiative "Schulen: Partner der Zukunft" Absolventen beim Übergang zur Hochschule unterstützen und Stipendien für ein Studium in Deutschland vergeben. Die sächsischen Vertreter nutzen diese Gelegenheit, um die Ausbildungsmöglichkeiten in ihren Unternehmen vorzustellen. Am Donnerstag, dann wieder zurück in Taschkent, stehen noch Termine bei verschiedenen Bildungseinrichtungen auf dem Programm. Dort wird es u.a. um die Ausbildung von medizinischem Personal und Fernfahrern gehen.

Fachkräftemarkt Usbekistan

Usbekistan ist mit 36 Millionen Einwohnern nicht nur das bevölkerungsreichste Land Mittelasiens, sondern auch ein großer Befürworter des dualen Ausbildungssystems nach deutschem Vorbild, das seit 2022 flächendeckend eingeführt wird. Trotz einer positiven Konjunkturentwicklung kann Usbekistan den rund 700.000 jungen Leuten, die jährlich neu auf den Markt kommen, nicht genug Ausbildungs- bzw. Arbeitsplätze anbieten. So entscheiden sich immer mehr Schüler für ein Studium oder eine Weiterbildung im Ausland. Deutschland gehört dabei mit Abstand zu den attraktivsten Zielen.

Die WFS führt die Wirtschaftsreise im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw) durch. 

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Linevych, Julia

Julia Linevych

Außenwirtschaft & Messen

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