Europäische Halbleiter-Regionen wollen Zusammenarbeit weiter ausbauen

Dazu verabschiedeten die Spitzenvertreter der European Semiconductor Regions Alliance (ESRA) beim ersten Jahrestreffen der Allianz heute in Dresden ein gemeinsames Positionspapier. Schwerpunkte sind die langfristige Unterstützung der europäischen Halbleiterindustrie, die Stärkung von Forschung und Entwicklung sowie die Schaffung guter und auskömmlicher Rahmenbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Außerdem bekräftigen die Unterzeichner die Absicht, gerade auch in der beruflichen Bildung noch enger zusammenzuarbeiten – um dem Fachkräftemangel wirksam begegnen zu können.

Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und ESRA-Vorsitzender: »Die Gründung der ESRA war goldrichtig. Damit erzeugen wir Sichtbarkeit und eine kompetente Ansprechstelle für die Europäische Kommission und für die nationalen Regierungen. Gemeinsam können wir viel bewegen. Dass so viele Regionen hier zusammenstehen, ist ein starkes Signal und zeigt das große Interesse an einer noch intensiveren transregionalen Zusammenarbeit im Bereich der europäischen Mikroelektronik. ESRA wird maßgeblich dazu beitragen, dass Europa in dieser Schlüsselindustrie in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig ist und bleibt. Dies wird nicht nur die technologische Souveränität Europas stärken, sondern auch neue Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum in den Regionen fördern.«

Alberto Cirio, Präsident der Region Piemont (Italien) und Co-Vorsitzender der ESRA: »Der Beitritt zur European Semiconductor Regions Alliance ist ein strategischer Schritt für die Region Piemont, da die Bündelung unserer Stimmen unseren Einfluss in der Halbleiterlandschaft stärkt. Mit marktführenden Unternehmen und einem erstklassigen wissenschaftlichen Forschungssystem ist Piemont gut positioniert, die durch den Chips Act eröffneten Möglichkeiten zu nutzen. Die Zusammenarbeit stärkt unsere regionalen Spezialisierungen, fördert Investitionen und kommt letztlich Europa als Ganzes zugute. Es ist mir eine Ehre, den Ko-Vorsitz dieser Initiative inne zu haben. Während wir uns auf die Übernahme des Vorsitzes der Allianz im Herbst 2024 vorbereiten, werde ich mich dafür einsetzen, die Themen der ESRA bei anderen italienischen Regionen zu fördern, um sicherzustellen, dass wir uns alle gemeinsam für eine prosperierende und sichere Zukunft einsetzen.«

Die Allianz, der nunmehr 31 Regionen angehören, war auf Initiative des Freistaates Sachsen im September 2023 in Brüssel gegründet worden. Bei dem Treffen in Dresden auf Einladung des Freistaates wurde ein gemeinsames Positionspapier verabschiedet. Zugleich ist die Region Norte (Portugal) als 31. Mitglied in die Allianz aufgenommen worden.

Die ESRA ist eine Arbeitsplattform der Regionen mit der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament, um die Kerninteressen der Halbleiterindustrie zu bündeln und auf politischer Ebene zu artikulieren. Sie will einen aktiven Beitrag zur Stärkung Europas als Halbleiter-Standort im globalen Wettbewerb leisten und die Wettbewerbsfähigkeit der Halbleiterindustrie in den Regionen der europäischen Mitgliedsstaaten sowie der gesamten Europäischen Union fördern.

Die Allianz sieht sich der Erreichung des Ziels der Europäischen Kommission verpflichtet, den Weltmarktanteil Europas in der Halbleiterproduktion auf 20 Prozent zu verdoppeln. Die Regionen, in denen die High-Tech-Ökosysteme beheimatet sind, leisten dafür einen entscheidenden Beitrag: Sie sorgen für die richtigen Rahmenbedingungen, indem sie die notwendige komplexe Infrastruktur und Forschungslandschaft bereitstellen, ohne die eine Halbleiterfertigung nicht möglich wäre.

Den Prozess zur ESRA-Gründung hatte Sachsen bereits im Frühjahr 2023 angestoßen. Der Freistaat hat als Initiator im ersten Jahr den Vorsitz inne, unterstützt durch die Co-Vorsitz-Region Piemont (Italien). ESRA vernetzt nunmehr folgende Regionen: Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen in Deutschland, Andalusien, Baskenland, Katalonien, Madrid und Valencia in Spanien, Flevoland, Gelderland, Nordbrabant und Overijssel in den Niederlanden, Kärnten und Steiermark in Österreich, die Centro-Region und die Norte-Region in Portugal, Flandern in Belgien, Auvergne-Rhône-Alpes in Frankreich, Piemont in Italien, Tampere und Helsinki in Finnland, Südmähren in Tschechien, Skåne in Schweden, Wales im Vereinigten Königreich und die Republik Irland.

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