Bundesforschungszentrum für klimaneutrales und ressourcenschonendes Bauen kommt nach Bautzen

Ziel des BFZ ist es, unter anderem die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs im Bauwesen, die Entwicklung CO₂-armer Baustoffe und Bauverfahren und die Etablierung zirkulärer, ressourceneffizienter Bauweisen in den Blick zu nehmen.

Der Klimawandel und der hohe Ressourcenverbrauch stellen weltweit eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Da der Bausektor mit Blick auf die Klima- und Nachhaltigkeitsziele hier eine besondere Verantwortung hat, gründen Bund und Länder ein Bundesforschungszentrum klimaneutrales und ressourcenschonendes Bauen (BFZ), das über mehrere Standorte in ganz Deutschland verfügt.

Zur Etablierung dieses Forschungszentrums haben heute das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen gemeinsam mit den Vertretern der drei Gründungsländer Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg eine Eckpunktevereinbarung unterzeichnet. Es wurde u. a. vereinbart, dass der vereinsrechtliche Sitz des künftigen BFZ in Bautzen sein wird. Weiterhin soll in Bautzen eine Geschäftsstelle des BFZ errichtet werden, die administrative Aufgaben übernimmt, um die Arbeit des Vereins zu unterstützen. Dazu zählen nach derzeitigem Stand unter anderem die Unterstützung der Aufsichtsgremien, des wissenschaftlichen Beirats und Kuratoriums, die Koordination von Forschungsaktivitäten sowie die Öffentlichkeitsarbeit und die Steigerung der Sichtbarkeit des BFZ.

Das BFZ soll als zentrales Instrument zur Unterstützung und Bündelung der Bauforschungsaktivitäten in Deutschland etabliert werden. Ein Schwerpunkt dabei ist die Vernetzung von Forschung und Praxis mit dem Ziel der Verbesserung des Innovationstransfers in die Bauwirtschaft. Dafür werden jetzt die Voraussetzungen geschaffen: In 2026 wird das BFZ als Verein gegründet. Gründungsmitglieder sind der Bund, die Gründungsländer und die wissenschaftlichen Einrichtungen in diesen Ländern. In einer solchen Verbundstruktur soll das BFZ neue Forschungsfragen in neuen Formaten übernehmen.

  • In Sachsen BFZ durch flankierende Maßnahmen unterstützt

Sachsen beabsichtigt, in Bautzen eine das BFZ unterstützende Forschungsinfrastruktur zu errichten. Hierfür sollen Mittel des Investitionsgesetzes Kohleregionen in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro bereitgestellt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Einrichtung eines Start-up-Inkubators in Bautzen geplant. Ziel dieser Vorhaben ist es, neue Wertschöpfungsketten aufzubauen, die sich auf neu entwickelte Technologien stützen und damit Ausbildungs- sowie Arbeitsplätze der Zukunft geschaffen werden.

Dazu Sachsens Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, Regina Kraushaar: "Wir flankieren das Vorhaben weiterhin mit entsprechend starken Investitionen. Wir werden mit dem BFZ dafür sorgen, dass wir in Bautzen nicht nur Innovation und Nachhaltigkeit im Bauen voranbringen, sondern dass wir damit selbstverständlich auch dem Strukturwandel in der Lausitz und dem bereits eingeschlagenen Weg der Forschung in der Lausitz weiteren Schwung geben. Denn auch das Zentrum für Bauen und Wohnen in Hoyerswerda, das Construction Future LAB in Görlitz, das Center for Green Circular Economy im Industriepark Schwarze Pumpe (CircEcon) und die Carbon LabFactory Sachsen in Boxberg / O.L. sind wichtige Bausteine dafür, dass die Lausitz in der Bauforschung ganz vorne mitspielt.«

Sachsen ist eines der drei Gründungsländer des dezentral ausgerichteten BFZ und bindet seine wissenschaftliche Exzellenz im Baubereich ein, so die Technische Universität Dresden (TUD), insbesondere mit dem Exzellenzcluster CARE (Climate-Neutral and Resource-Efficient Construction) und dem Institute for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources (UNU-FLORES).