Die „Männelmacher“ laden auf der HANNOVER MESSE zu „Industrie 4.0 zum Anfassen“ ein

Was hat die Produktion von Räuchermännchen mit „Industrie 4.0“ zu tun? Diese Frage beantwortet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz vom 23. bis 27. April 2018 auf der Hannover Messe Industrie. Auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (Halle 2 Stand C 28) erhalten Messegäste einen Einblick in eine extra für die Messe konzipierte Produktion der „Männelmacher“. „Mit unserer durchaus ungewöhnlichen prozessunterstützenden Lösung wollen wir Interessenten an einem einfachen Beispiel die Möglichkeiten der digitalisierten Produktion aufzeigen – sozusagen Industrie 4.0 zum Anfassen bieten“, sagt Dr. Hendrik Hopf, Geschäftsleiter des Kompetenzzentrums.

Wo Messegäste zu Räuchermännchen-Produzenten werden

Am Messestand kann in einem fiktiven Unternehmen das traditionelle Räuchermännchen aus dem Erzgebirge nach Kundenwunsch montiert werden. „Über eine App können die Besucherinnen und Besucher unseres Standes die verschiedenfarbigen Bauteile des Männchens selbst zusammenstellen“, erläutert Hopf. Die Herausforderung für die Chemnitzer „Männelmacher“ bestehe darin, ständig die Teile für insgesamt 72 Produktvariationen vorzuhalten. Ihre Fabrikausstattung ist sehr einfach gehalten und besteht zunächst aus einem Montagearbeitsplatz mit Kommissionier-Station.

Die einzelnen Arbeitsschritte wie Kommissionierung, Montage und Verpackung sind mit sogenannten „Smart Buttons“ vernetzt, um so die Prozessdaten zu erfassen. Der Montagearbeiter – also der Messegast – erhält zur Unterstützung eine Videoanleitung für den korrekten Zusammenbau der Räuchermännchen. Auf interaktiven Touchscreens können Werker, Leitstand und Lager die für sie relevanten Informationen abrufen. Aber auch Instandhaltung und Qualitätssicherung bekommen so hilfreiche Informationen für zeitnahe Unterstützung. „Die vereinfachte Industrie-4.0-Lösung der Männelmacher erfasst jede Kundenbestellung, gleicht den Bedarf mit Bestandsmengen des Materiallagers ab und zeigt auf einfache Weise den Stand der Auftragsabarbeitung an“, sagt Hopf. Und während die Messegäste in die Welt der Räuchermännchen-Produktion eintauchen, erfahren sie vom Team des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums von den Unterstützungsangeboten und von den kostenfreien Informations- und Qualifizierungsveranstaltungen, die in Chemnitz für Unternehmen angeboten werden. „Natürlich kann jeder Gast sein individuell gefertigtes Räuchermännchen mit nach Hause nehmen“, so Hopf.

   

Stichwort: Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse

In der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ werden bundesweit 22 Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren, ein Kompetenzzentrum Digitales Handwerk und vier Mittelstand 4.0-Agenturen im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – Strategien zur digitalen Transformation der Unternehmensprozesse“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Mittelstand-Digital informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Die regionalen Kompetenzzentren wie in Chemnitz helfen vor Ort dem kleinen Einzelhändler genauso wie dem größeren Produktionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch und praktischen Beispielen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenlose Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital.

Durchgeführt wird das Chemnitzer Transferprojekt gemeinschaftlich von fünf Konsortialpartnern: der TU Chemnitz mit dem federführenden Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme mit der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb und der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement sowie der Professur für Privatrecht und Recht des geistigen Eigentums; dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU); dem ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V.; der TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH mit dem Geschäftsbereich Chemnitz Automotive Institute (CATI) sowie der Industrie- und Handelskammer Chemnitz.