1. Internationales Dresden Robotics Festival

Das 1. Internationale Dresden Robotics Festival, das mit Beteiligung der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) stattfand, hat erstmals die Robotikszene aus Wissenschaft, Wirtschaft und Start-Ups zusammengebracht. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter große Namen wie Fanuc, Siemens, Stäubli und YASKAWA sowie Start-ups und Wissenschaftler aus Deutschland und der Welt haben vom 16. bis 22. September ihre Ideen für die Zukunft der industriellen Robotik diskutiert.

"Sachsen bietet mit seiner einzigartigen Branchen- und Innovationsvielfalt beste Voraussetzungen als Impulsgeber zu agieren. Gut 330 Unternehmen und Institute mit 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigen sich im weiteren Sinn mit Robotikprojekten. Hier werden innovative No-Code-Roboter-Software und roboterbasierte Automationstechnik entwickelt sowie Robotiklösungen für fast alle Etappen unterschiedlichster Wertschöpfungsketten erarbeitet", sagt Thomas Schulz, Geschäftsführer des Robot Valley Saxony. Dabei sind sächsische Unternehmen und Institute vor allem an der Schnittstelle zwischen Robotikherstellern und den Anwendern aktiv. Viele liefern individuelle, maßgeschneiderte Lösungen für die verschiedensten Branchen und zunehmend auch für den Mittelstand. Längst haben auch mittelständische Unternehmen und das Handwerk das Potenzial von Robotik- und Automatisierungslösungen erkannt“, führt Schulz weiter aus.

Dr. Uwe Lienig, Abteilungsleiter Strategie, Branchen, Marketing der WFS ergänzt: „Durch die branchenübergreifende Zusammenarbeit der sächsischen Schwerpunktbranchen Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Mikroelektronik sowie Life Sciences und deren Vernetzung mit einer breit aufgestellten Forschungs- und Hochschullandschaft – auch mit Hilfe der verschiedenen Branchennetzwerke wie VEMAS, Silicon Saxony oder biosaxony – ist ein besonderes Ökosystem entstanden. Auf dieser Basis kann Sachsen eigene Akzente in den Robotiktechnologien setzen und sich als innovativer Robotikstandort mit überregionaler Bedeutung profilieren. Durch die zunehmende Automatisierung ist Robotik eine der künftigen Wachstums- und Zukunftsbranchen. Es ist unser gemeinsames Ziel, dass der Wirtschaftsstandort Sachsen davon künftig noch stärker profitieren kann.“

    

Deutscher Robotikverband spricht sich für mehr Akzeptanz von Robotik aus

In dieses Ziel bringt sich der Standort Dresden mit einer Forschungslandschaft ein, die deutschlandweit und europaweit ihresgleichen suche, betont Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden. „Exzellente Hochschulen und Institute, erfahrene Hightech-Unternehmen und hochinnovative Start-Ups arbeiten in Dresden Hand in Hand, um die Robotik auf ein neues Level zu heben. Unsere enormen Kompetenzen in den Bereichen Mikroelektronik, Software und Maschinenbau werden so beständig ausgebaut, sagt Dr. Franke. Dabei entstünden zunehmend Ansätze, die die Zusammenarbeit ganz unterschiedlicher Fachdisziplinen erfordern, z.B. die Kobotik wie etwa am Exzellenzcluster CeTI der Technischen Universität Dresden.

Neben eigenen Anstrengungen der Branche fordert Olaf Gehrels, Co-Vorstand des Deutschen Robotikverbandes, vor allem mehr politisches Engagement auch der neuen Bundesregierung für die Robotik. „Wir benötigen einen gesellschaftlichen Wandel. Da besteht durchaus noch Handlungsbedarf, den Wandel in der Arbeitswelt auch in Bildungspläne einfließen zu lassen. Robotik braucht mehr Akzeptanz auf allen Ebenen. Einerseits kennen viele mittelständische Unternehmen die Möglichkeiten nicht, die ihnen individuelle Robotiklösungen bieten können, um ihre Abläufe besser zu organisieren und die eigenen Mitarbeiter zu entlasten. Andererseits müssen die Bildungsinhalte zur Robotik in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen angepasst werden“, sagt Gehrels. Aus dem Umfeld der Robotik entstünden derweil viele neue Start-Ups. „Davon brauchen wir mehr. Politik muss Gründungsmut stärker unterstützen. So generieren Start-Ups in der Regel zunächst keine hohen Einkommen. Vor diesem Hintergrund müssen etwa die vergleichsweise hohen steuerlichen Hürden bei Unternehmensbeteiligungen an solchen Neugründungen abgebaut werden“, betont Gehrels.