Freiberger Start-up gewinnt Wertvolles aus Treibhausgas
Das Startup enaDyne - eine Ausgründung der TU Bergakademie Freiberg - will mit Hilfe einer neuartigen und besonders energieeffizienten Plasma-Katalyse-Technologie sowie einem hochkarätigen Verbundnetzwerk erstmals in einem einzigen Prozessschritt Grundchemikalien, wie Methanol oder Ethylen, aus Kohlenstoffdioxid und einem Wasserstoffträger herstellen. Um diese Technologie möglichst schnell zur Marktreife zu bringen, wird das Unternehmen jetzt als eines von fünf Teams im Rahmen der Carbon-to-Value-Challenge mit 600.000 Euro von der in Leipzig ansässigen Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIN-D) gefördert.
Im Kampf gegen den Klimawandel ist die Reduktion von CO2-Emissionen ein entscheidender Faktor. Dies allein wird jedoch nicht ausreichen. Um den Klimawandel zu stoppen und die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, muss zudem eine große Menge an CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIN-D) suchte im Rahmen der Challenge „Carbon-to-Value“ neue Lösungen mit dem Potenzial, dieser Herausforderung wirtschaftlich, skalierbar und nachhaltig zu begegnen. Eine internationale Jury hat dabei enaDyne als eines von nur fünf Teams ausgewählt, die jetzt in einem zweistufigen Prozess finanziert werden.
enaDyne setzte sich damit erfolgreich gegenüber 66 konkurrierenden Lösungen durch und erhält eine Finanzierung von 600.000 Euro. Das Team entwickelt eine neuartige Plasma-Katalyse-Technologie. Damit kann CO2 als Rohstoff zur profitablen Produktion von Grundchemikalien wie Methanol und Ethylen genutzt werden. Mit Biogas, bestehend aus darin gebundenem atmosphärischen CO2, sowie mit Methan soll eine CO2-neutrale Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft ermöglicht werden. Die produzierten Grundchemikalien können die Herstellung von Kunststoffen, Dämmmaterialien und Medizinprodukten nachhaltiger gestalten und atmosphärisches CO2 langfristig binden. Mit der Finanzierung wird das vierköpfige Team weiteres Personal anstellen sowie die Kooperationspartner des Verbundnetzwerks Plasma-Katalyse - u. a. die TU Bergakademie Freiberg und die Universität Leipzig - in die Entwicklung einbinden.
Das enaDyne-Team und die TU Bergakademie Freiberg arbeiten seit mehreren Jahren intensiv zusammen. Mitgründer Christian Koch, einer von zwei Geschäftsführern und wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU Bergakademie Freiberg, bestätigt: „An der TU Bergakademie Freiberg treffen wir auf hervorragende Bedingungen für die Weiterentwicklung unserer Technologie: So liegen nicht nur umfassendes Wissen um Werkstoffe und Materialien vor. Durch die Unterstützung des Gründernetzwerks SAXEED und der Zentralen Transferstelle der Universität sowie den universitätseigenen Stiftungen zur Transferbeschleunigung von Forschungsergebnissen in den Markt liegen hervorragende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Unternehmensaufbau vor. Wir freuen uns darauf diese Zusammenarbeit im Zuge der Carbon-to-Value Challenge zu vertiefen.“
Das Verbundnetzwerk Plasma-Katalyse besteht aus Forschern verschiedener deutscher Universitäten und Hochschulen sowie aus Industriepartnern aus Gasversorgung und Energiebereitstellung. Auch das "Spinlab" - der Accelerator der Handelshochschule Leipzig (HHL) - in dessen 12. Batch enaDyne erfolgreich teilgenommen und den Public Value Award der Wirtschaftsförderung Leipzig gewonnen hat, ist Partner des Netzwerkes.