Sachsen und Estland setzen bei Innovation und Digitalisierung auf Partnerschaften
Unter dem Titel »Partnerschaften für Innovation und Digitalisierung« trafen sich heute estnische und sächsische Vertreter aus Unternehmen, Forschung und Verwaltung zum Estland-Sachsen Wirtschaftsforum in Dresden und tauschten sich zu nachhaltigen Innovationsstrategien und Digitalisierung aus.

Auf der Agenda des Forums, dass sich als Plattform für wirtschaftliche Kooperationen und intensiven Erfahrungsaustausch versteht, standen die Themen:
- Stärkung der MINT-Bildung durch estnisch-sächsische Zusammenarbeit,
- Innovationspotenziale für den Mittelstand in Sachsen sowie
- Digitalisierung & E-Government: Best-Practices aus Estland.
In seinem Grußwort zur Eröffnung des Forums bezog sich Wirtschaftsminister Dirk Panter auf die seit 25 Jahren bestehenden guten Beziehungen zwischen Estland und Sachsen. Er sagte: “Estland und Sachsen haben Stärken, die wir im Sinne der gemeinsamen erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung noch intensiver zusammenbringen wollen. Als Europäer werden und wollen wir weiter voneinander lernen. Sachsen hat in den vergangenen Jahren bei der Digitalisierung erhebliche Fortschritte gemacht, doch müssen wir hier in allen Bereichen besser und schneller werden - gerade bei der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen. Hier können wir von Estland profitieren. Estland kann hingegen von unserer Kompetenz in der Mikroelektronik und bei der grünen Transformation lernen. Uns allen ist bewusst, dass Innovationen der Schlüssel für nachhaltige Wertschöpfung und damit für unseren künftigen Wohlstand sind. Internationale Partnerschaften sind dafür unerlässlich; sie unterstützen den jeweils anderen und lassen daher neue Ansätze und Impulse entstehen, die ungeahnte Entwicklungen hervorbringen, welche der gesamten EU nutzen werden.”
Dr. Andreas Sperl, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden, ergänzte in seinem anschließenden Grußwort, wie wichtig grenzüberschreitende europäische Zusammenarbeit gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten sei. “Sachsen kann beim Thema Digitalisierung viel vom baltischen Nachbarn Estland lernen. Für Unternehmen aus beiden Ländern bestehen zudem gute Möglichkeiten, digitale Lösungen gemeinsam umzusetzen und vom Praxiswissen des anderen zu profitieren”, so Sperl weiter. Anknüpfungspunkte sieht er u.a. in den Bereichen Cybersicherheit, E-Commerce und Datenschutz sowie im Bildungsbereich.
Die überaus positive Entwicklung Estlands in den vergangenen Jahren unterstrich der estnische Staatspräsident Alar Karis in seiner Keynote. Einen besonderen Fokus legte er auf das Thema Bildung und deren besondere Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Estland ist hier seit vielen Jahren Spitzenreiter bei verschiedenen europäischen Ländervergleichen. Aktuell setzt man auf eine Initiative, die KI in Klassenräume bringt und Studenten auf KI als Teil des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens vorbereitet. In diesem Bereich sieht der Staatspräsident enormes Potenzial für eine stärkere Zusammenarbeit. Abschließend machte er deutlich, wie wichtig offene Märkte und freier Handel sind und zeigte die Chancen auf, durch Partnerschaften zu wachsen.
WFS-Geschäftsführer Thomas Horn erklärte: »Das heutige Wirtschaftsforum zeigt deutlich die Vorteile auf, die sich aus internationaler Zusammenarbeit und länderübergreifender Kooperation ergeben. Neben wertvollen Impulsen und Erfahrungswerten für die weitere Umsetzung der Digitalisierung in sächsischen Behörden, Unternehmen und Institutionen bietet es vor allem auch neue Anknüpfungspunkte für den Ausbau unserer seit vielen Jahren bestehenden wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Estland. Ein gutes Beispiel und mögliche Blaupause ist die Koolest Solution GmbH, ein estnisch-sächsisches Joint Venture, das EdTech-Lösungen für den deutschen Bildungsmarkt entwickelt.« In seinem Vortrag zum Standort Sachsen erläuterte er, wie wichtig die EU-Länder als Handelspartner für Sachsen sind und welches Potenzial in diesen Märkten für beide Seiten steckt.
Von Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Silicon Saxony e.V., bekamen die Teilnehmer einen Einblick in die dynamisch wachsende Region Silicon Saxony, die Treiber für Innovationskraft und digitale Transformation ist. Ganz praktisch wurde es dann in zwei Panels zu den Themen Innovationspotenziale für den Mittelstand in Sachsen sowie Digitalisierung & E-Government: Best Practices aus Estland. Ein intensiver Austausch und die Gelegenheit zum Networking rundeten die Veranstaltung ab.
Partner des Wirtschaftsforums: Estnische Botschaft in Berlin, IHK Dresden, Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), Silicon Saxony e. V. , Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (SMWA), Wirtschaftsförderung Estland