Freiberg forscht an ökologischer Gewinnung von High-Tech-Elementen für die Industrie
Die Audi-Stiftung für Umwelt fördert ein Forschungsprojekt zur Gewinnung und Aufbereitung der High-Tech-Elemente Indium und Germanium an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Die begehrten Elemente finden sich in vielen High-Tech-Produkten wie Flachbildschirmen, Touchscreens, Navigationssystemen, Computerchips, Photovoltaikanlagen aber auch in Gleitlagern von Automobilen. Im Fokus des Projektes steht dabei eine neu eingerichtete Membrananlage im Forschungs- und Lehrbergwerk der Universität.
Die in 142 Metern Tiefe aufgestellte Anlage ist an eine Laugungsstrecke angeschlossen. Auf dieser werden zunächst mit Hilfe der natürlich im Bergwerk vorkommenden Mikroorganismen Metall-Ionen aus dem Erz gelöst und als metallreiche Lösung der neue Membrananlage zugeführt. Diese trennt nicht nur die Mikroorganismen, die anschließend wieder dem Laugungsprozess zugeführt werden, sondern selektiert und konzentriert zudem die gewünschten Ionen. Aus diesem Multikomponentengemisch reichern die Freiberger Wissenschaftler dann Indium und Germanium an.
„Mit dem neu entwickelten Verfahren können wir unnötige Aufbereitungsschritte umgehen bzw. auf ein Minimum reduzieren und leisten einen wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen und ökonomischen Gewinnung von High-Tech-Elementen, wie Indium und Germanium. Dabei soll das Verfahren in Zukunft auch der Gewinnung weiterer Elemente, wie beispielsweise Cobalt, in anderen Lagerstätten dienen“, erklärt Dr. Roland Haseneder vom Institut für Thermische Verfahrenstechnik, Umwelt- und Naturstoffverfahrenstechnik der TU Bergakademie Freiberg.
Das auf zwei Jahre angelegte Projekt wird am Institut für Thermische Verfahrenstechnik, Umwelt- und Naturstoffverfahrenstechnik (ITUN) im Rahmen des Biohydrometallurgischen Zentrums (BHMZ) der TU Bergakademie Freiberg bearbeitet und von der Audi-Stiftung für Umwelt gefördert.