Innovatives Kooperationsprojekt aus Sachsen prämiert

Heute wurden drei innovative mittelständische Unternehmen und ein Innovationsnetzwerk mit einer Urkunde des Bundesministers für Wirtschaft und Energie geehrt. Die LuxChemtech GmbH aus Freiberg erhielt das Prädikat in der Rubrik „ZIM-Kooperationsprojekt des Jahres“ für das erfolgreiche Projekt „Kreislaufwirtschaftliche Verwertung von Silicium aus Photovoltaik-Abfall“ mit dem Korea Institute of Industrial Technology (KITECH) und dem südkoreanischen Unternehmen TSM. Co. Ltd.

Die herausragenden Forschungs- und Entwicklungsleistungen und die besonders erfolgreiche Nutzung der Ergebnisse der im Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) geförderten Projekte werden in vier Kategorien gewürdigt - ZIM-Einzelprojekt des Jahres, ZIM-Handwerksprojekt des Jahres, ZIM-Kooperationsprojekt des Jahres, ZIM-Netzwerk des Jahres.

   

Aus alt mach neu: Solarmodul-Recycling 

Ziel des deutsch-koreanischen ZIM-Kooperationsprojekts „Kreislaufwirtschaftliche Verwertung von Silicium aus Photovoltaik-Abfall“ war es, Wege zu finden, auf denen Alt- Silizium und andere ausgediente, aber wertvolle Elemente wie Zinn, Silber und Aluminium wirtschaftlich vorteilhaft in die Kreislaufwirtschaft reintegriert werden können. 

Für die im Vordergrund stehenden Silizium-Altmodule wurde eine Wasserstrahltechnik entwickelt, die es ermöglicht, die End-of-Life- Module so zu zerlegen, dass hochreines Glas für den direkten Einsatz in der Flachglasindustrie als wertvoller Sekundärrohstoff zur Verfügung gestellt werden kann. Das im gleichen Prozessschritt angefallene Siliziumgranulat konnte isoliert und mittels hydrometallurgischer Methoden entmetallisiert werden. Dieses Material diente ebenso wie verschiedene behandelte Zellbruch- und Produktionsabfälle als „Feedstock“ für das Endreinigungsverfahren, das vom koreanischen Kooperationspartner durchgeführt wurde. Im Ergebnis konnte das in der Solarbranche begehrte Reinstsilizium hergestellt werden, das wiederum für die Produktion neuer Photovoltaikanlagen verwendet werden kann. 

Eine erste Referenzanlage, die ihren Betrieb Anfang 2019 startete, diente dazu, nationale Kunden und Interessenten für das Verfahren zu begeistern und den Verkauf der Anlagen voranzutreiben. Die internationale Vermarktung in Asien und Nordamerika soll durch die aus dem deutschen Kooperationspartner, der Loser Chemie GmbH, ausgegründeten LuxChemtech GmbH erfolgen. Geplant ist neben der Herstellung und dem Verkauf von kompletten Recyclinganlagen aber auch der Bau eigener Anlagen. Dadurch erschließt sich das Unternehmen die Möglichkeit, als Betreiber Gewinne über die Recyclinganlage zu erzielen. 

    

Über ZIM

Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ist ein bundesweites, technologie- und branchenoffenes Förderprogramm. Mit dem ZIM sollen die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen nachhaltig gestärkt werden. Es soll zum volkswirtschaftlichen Wachstum beitragen, insbesondere durch die Erschließung von Wertschöpfungspotenzialen und die Hebung des Niveaus anwendungsnahen Wissens.

Mittelständische Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die mit ihnen zusammenarbeiten, erhalten Zuschüsse für anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die zu neuen Produkten, technischen Dienstleistungen oder besseren Produktionsverfahren führen. Wesentlich für eine Bewilligung sind der technologische Innovationsgehalt sowie gute Marktchancen der geförderten FuE-Projekte. Das ZIM zielt auf mittelstandsgerechte Rahmenbedingungen und ist auf die Bedürfnisse von kleinen und mittelständischen Unternehmen ausgerichtet.

Die Unternehmen können Forschung und Entwicklung als Einzelprojekte durchführen oder als Kooperationsprojekte mit Forschungseinrichtungen oder anderen Unternehmen. Darüber hinaus werden das Management und die Organisation von innovativen Unternehmensnetzwerken gefördert. Sowohl bei Kooperationsprojekten als auch bei Netzwerken unterstützt das ZIM auch internationale Partnerschaften.