VW-Werk Zwickau jetzt mit komplett "grüner" Logistikkette
Der Volkswagen Konzern macht den Batterie-Transport für die Elektrofahrzeuge ID.3 und ID.4 noch umweltfreundlicher und effizienter. Im Werk Zwickau wurde heute der letzte Teil einer grünen Logistikkette von Polen über Braunschweig an den sächsischen Standort in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um eine Anlage, die Batteriesysteme vollautomatisch von den ankommenden Zügen ablädt. Der Kohlendioxid-Ausstoß soll damit um rund 11.000 Tonnen jährlich im Vergleich zum Transport per Lkw sinken. Das entspricht den jährlichen Kohlendioxid-Emissionen einer Ortschaft mit mehr als 1.000 Einwohnern.
„Mit dieser grünen und effizienten Logistikkette leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Emissionen des Konzerns und zur bilanziell klimaneutralen Auslieferung des Volkswagen ID.3 und ID.4“, so Thomas Zernechel, Leiter der Volkswagen-Konzernlogistik.
Den Startknopf für die neue Anlage drückten in Zwickau Reinhard de Vries, Geschäftsführer Technik & Logistik von Volkswagen Sachsen, und Wolfram Günther, Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft des Freistaates Sachsen. Reinhard de Vries: „Zwickau ist im Volkswagen Konzern das Kompetenzzentrum für Elektromobilität in Europa. ID.3 und ID.4werden hier bilanziell klimaneutral gefertigt. Der umweltfreundliche Transport der Batterien ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zur emissionsfreien Fabrik im Rahmen der markenübergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie ‚goTOzero‘. Unser Weg stimmt: Seit 2017 konnten wir den CO2-Ausstoß am Standort Zwickau um 60 Prozent senken – das sind mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr.“
Um die Batterien möglichst umweltschonend nach Zwickau zu bringen, werden die Zellmodule per Bahn beim Lieferanten im polnischen Wrocław abgeholt und zunächst in das Braunschweiger Werk der Volkswagen Group Components gebracht. Beim Zugtransport mit DB Cargo kommt in Deutschland 100 Prozent Ökostrom zum Einsatz. In Braunschweig werden die Zellen vollautomatisch entladen und zu Batteriesystemen montiert. Diese werden vollautomatisch auf den Waggon aufgeladen und wiederum per Schiene nach Zwickau transportiert. Auch dabei kommt Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz. Für die letzte Meile zwischen der Be- und Entladestation Harvesse und der Braunschweiger Werkshalle werden die Transportbehälter auf E-Lkw umgeladen, da in Braunschweig der Gleisanschluss noch nicht direkt an die Montagestelle führt.
Für den Transport haben Logistiker des Volkswagen-Konzerns Spezialbehälter entwickelt, in denen sowohl die Zellmodule als auch die fertig montierten Systeme befördert werden. Sie sind so konzipiert, dass die Waggons bei Gewicht und Volumen maximal ausgelastet sind. Aktuell verkehren fünf Züge pro Woche zwischen Braunschweig und Zwickau – die Frequenz der Fahrten wird noch steigen.
Die Anlagen in Zwickau und das Gegenstück in Braunschweig gelten als die modernsten ihrer Art in der Industrie. Der hohe Automatisierungsgrad ist eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Batteriemontage an deutschen Standorten. Herzstücke der Anlagen in Braunschweig sind die Ladewagen und in Zwickau die Ladelifte mit jeweils einem Eigengewicht von rund 25 Tonnen. Sie fahren auf eigenen Schienen entlang des Zuges und heben die Spezialbehälter mit Batteriemodulen beziehungsweise Batteriesystemen automatisch aus oder in die Waggons. Das Be- oder Entladen eines Zugs dauert nur rund fünf Stunden.