Positives Fazit der sächsischen Wirtschaftsdelegation in Großbritannien
In der vergangenen Woche war eine sächsische Delegation unter Leitung von Wirtschaftsminister Martin Dulig in Großbritannien unterwegs. Ziel der Delegationsreise, die vom sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA) und der WFS organisiert wurde, war die Fortsetzung und Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Sachsen und Großbritannien. Schließlich ist der Inselstaat nach wie vor der drittwichtigste Exportpartner für sächsische Unternehmen und ein wichtiger Partner bei der Lösung aktueller Herausforderungen.
Diskussion nachhaltiger Stadtplanung in London
Mit Gesprächspartnern in London - der ersten Station - diskutierten die Teilnehmer u.a. über nachhaltige Stadt- und Regionalplanungskonzepte. Großbritannien erarbeitet aktuell einen landesweiten digitalen Zwilling - ein komplexes digitales Ökosystem, um bestehende und neue Infrastruktur smarter, umweltfreundlicher und robuster zu machen.
Im King's College London wurde der transCampus, die erste transnationale strategische Partnerschaft der beiden Universitäten TU Dresden und King's College vorgestellt. Gemeinsam werden hier Forschungsprojekte insbesondere in den Lebenswissenschaften umgesetzt und der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern gefördert. Die erste Ausgründung, das Unternehmen Innate Repair widmet sich neuen therapeutischen Ansätzen gegen Diabetes und zeigte eindrücklich, dass der transCampus ein Vorbild für weitere zukünftige sächsisch-britische Kooperationen dienen kann.
Fokus Wasserstoff bei Besuch in Midlands und Schottland
Nach dem Auftakt in London besuchte die Delegation Leipzigs Partnerstadt Birmingham. Sie informierte sich an der Universität Birmingham über Optimierungsmöglichkeiten im Bahnsektor, um auch weiterhin das sauberste Massenverkehrsmittel für Personen und Güter zu stellen, und über die Entwicklung der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie, die in Großbritanniens erstem Wasserstoffzug HydroFLEX zum Einsatz kommt. Im Beisein von Wirtschaftsminister Dulig unterzeichneten die Universität und die Fakultät Verkehrswissenschaften »Friedrich List« der TU Dresden ein Memorandum of Understanding für gemeinsame Forschungs- und Lehraktivitäten sowie den Studenten- und Personalaustausch.
Die Gespräche im Innovationszentrum „Tyseley Energy Park“ waren ebenfalls modernen Brennstofftechnologien und dem Zusammenspiel verschiedener Energiequellen und -speichertechnologien gewidmet. Das Zentrum engagiert sich für die Bereitstellung von kohlenstoffarmen und kohlenstofffreien Energie-, Transport-, Wärme-, Abfall- und Recyclinglösungen für ein grünes, sauberes und gesundes Birmingham. Auf dem Gelände findet sich neben der landesweit ersten öffentlich zugänglichen Multi-Fuel-Tankstelle für Wasserstoff, komprimiertes Erdgas, Biodiesel und Strom sowie vielen weiteren Anlagen zur Energiegewinnung auch ein Business Accelerator für kleine und mittelständische Unternehmen.
Auch in Schottland wurde konnte die Delegation den intensiven Austausch zu potenziellen Kooperationen insbesondere im Energiesektor u.a. mit Vertretern der Wirtschaftsförderung Schottland und den Schottischen Handelskammern weiter fortsetzen.
In der Hauptstadt Edinburgh stand der Besuch der gerade erst vor einer Woche eröffneten FASTBLADE-Anlage auf dem Programm. Es handelt sich dabei um die weltweit erste Testanlage, die regenerative Hydrauliktechnologie einsetzt, um hochwertige und kostengünstige Ermüdungstests an Gezeitenblättern und anderen Verbundwerkstoffstrukturen für Forschung und Produktentwicklung durchzuführen.
Beeindruckt hat auch der Besuch bei CodeBase – Großbritanniens größtem Technologie-Inkubator. Start-ups und Scale-ups erhalten hier Raum zum Entfalten, eine Community zum Austauschen und Bildungsprogramme, die darauf ausgelegt sind, den Start und die Skalierung ihres Unternehmens zu erleichtern.
Dank der neu gewonnenen Kontakte und Impulse wird der Freistaat auch zukünftig eng mit Großbritannien zusammenarbeiten.