Sächsische Unternehmen unterwegs im Iran
Nach zwei erfolgreichen Iranreisen der sächsischen Staatsregierung (Umweltministerium, Wirtschaftsministerium) und der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) im vergangenen Jahr soll nun mit einer weiteren Unternehmerreise an die gelungenen Aktivitäten angeknüpft werden. Vom 16. bis 21. Mai führt die WFS gemeinsam mit dem BTS Bahntechnik Sachsen e. V. eine Markterkundungsreise Bahntechnik nach Teheran durch. Hintergrund ist der geplante Schienennetz-Ausbau von insgesamt 10.000 Streckenkilometern im Iran. Es wird erwartet, dass sich hier Kooperationsmöglichkeiten für sächsische Unternehmen ergeben werden. Um diese auszuloten, werden im Rahmen der Unternehmerreise B2B-Gespräche mit iranischen Vertretern und Entscheidern aus Wirtschaft und Politik organisiert.
Nach dem Ende der Sanktionen hat der Iran einen großen Nachholbedarf, vor allem in der Modernisierung von Wirtschaft und Infrastruktur. „Deutsches Know-how genießt im Iran einen hervorragenden Ruf. Da geht es nun darum, Kontakte zu knüpfen und sich auf dem iranischen Markt zu etablieren“, sagt WFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel. Eine iranische Delegation besuchte bereits im vergangenen Jahr den „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstand auf der Messe InnoTrans in Berlin und unterzeichnete einen Kooperationsvertrag mit dem sächsischen Branchennetzwerk BTS. „Toll, dass wir mit Unterstützung der WFS jetzt den Kontakt weiter ausbauen können“, freut sich BTS-Clustermanager Dirk-Ulrich Krüger.
Kontaktmöglichkeiten wird auch der Besuch der Bahntechnikmesse „Iran International Rail Expo 2017“ bieten. Die Messe ist die größte internationale Ausstellung für Transport und Schienenverkehr des Nahen Ostens und findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Gezeigt werden neueste Errungenschaften und Technologien im Schienenverkehr und den assoziierten Industrien. Die Bandbreite reicht von Waggons, Antrieben, Manöver- und Generatorwagen, Elektro- und Diesellokomotiven über Ersatzteile für Busse oder Güterwagen bis hin zu After-Sales-Services und Instandhaltungsdienstleistungen. „Gerade Sachsen bietet eine breite Zuliefererlandschaft im Bereich Bahntechnik. Das ist für den Iran sehr interessant“, sagt BTS-Manager Krüger. „Bei der Anbahnung konkreter Aufträge wird die WFS die sächsischen Unternehmen auch weiterhin unterstützen“, ergänzt Nothnagel.
Parallel zur Reise laufen bereits die Vorbereitungen für einen Gegenbesuch iranischer Bahntechnik-Unternehmen in Sachsen im September dieses Jahres. Geplant sind verschiedene Besichtigungen und Produktpräsentationen bei und von sächsischen Unternehmen sowie eine offene Kooperationsbörse. Der Besuch wird im Rahmen des "Branchenbezogenen Absatzförderinstrumentes (BBA)“ erfolgen, das durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) gefördert und durch die WFS umgesetzt und koordiniert wird. Im BBA-Projekt erhalten Fach- und Führungskräfte sowie Entscheider aus relevanten Zielmärkten die Möglichkeit, den Wirtschaftsstandort Sachsen, seine Technologiekompetenzen und mögliche Kooperationspartner kennenzulernen.