Nationales Zentrum für Künstliche Intelligenz: Sachsen bündelt seine Kompetenz
Eines der sechs Zentren für Künstliche Intelligenz (KI), die im Rahmen der KI-Strategie des Bundes gefördert werden, ist ScaDS.AI (Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence) Dresden / Leipzig. Das Kompetenzzentrum startete heute offiziell mit einem Kick-off-Meeting der beteiligten Partner an der Universität Leipzig. ScaDS.AI baut auf dem seit 2014 bestehenden erfolgreichen Big-Data-Kompetenzzentrum ScaDS Dresden / Leipzig auf.
Mit ScaDS ist für Sachsen die große Chance verbunden, nachhaltig wirkende Potenziale in dem für wirtschaftliche Anwendungen zentralen Technologiefeld Big Data und Machine Learning aufzubauen und einen für die Zukunft vielversprechenden forschungsstrategischen Schwerpunkt zu setzen. Damit will Sachsen zentrale Bedarfe und Anforderungen aus der Industrie hinsichtlich zu entwickelnder Softwareanwendungen sowie zur Ausbildung von Fachkräften erfüllen.
Die Möglichkeiten des maschinellen Lernens (ML) und die Forschung zu Methoden und Techniken der künstlichen Intelligenz (KI) haben in den letzten Jahren hohe Erwartungen geweckt und in einigen Anwendungsgebieten bereits zu beachtlichen innovativen Durchbrüchen geführt. ScaDS.AI Dresden / Leipzig wird ein Meilenstein für den Ausbau der Forschung zur Künstlichen Intelligenz in Sachsen.
Das Forschungsprogramm des Kompetenzzentrums greift wichtige Fragestellungen auf, um derzeit noch vorhandene Lücken zwischen der effizienten Nutzung von Massendaten und der Verfügbarkeit fortschrittlicher KI-Methoden sowie der Wissensdarstellung und -nutzung zu schließen. Die beteiligten Hochschulen in Dresden und Leipzig sich einig, dass die besondere Stärke von ScaDS.AI in der ganzheitlichen Adressierung der Herausforderungen von Big Data und Künstlicher Intelligenz liegt, da nur so eine hohe Qualität der Daten und eine hohe Qualität von Vorhersagen und Analyseergebnissen erreicht werden kann. In ScaDS.AI Dresden / Leipzig werden beispielsweise die Anwendung sehr großer Lernmodelle unter Zuhilfenahme moderner, speziell für die Analyse von großen Datenmengen optimierter Hochleistungsrechner untersucht sowie der Einsatz von KI-Modellen für sicherheitsrelevante Daten unter Einhaltung des Datenschutzes. Zur Gewährleistung einer hohen Datenqualität werden neue Verfahren zur Erstellung und Nutzung von Wissensgraphen untersucht. Als KI-Anwendungen werden u. a. Einsatzfälle in der Medizin zur besseren Erkennung von Tumoren sowie die Aufdeckung von Hacker-Angriffen erforscht.
Zur koordinierten Forschung in diesen Themen wird eine neue Graduiertenschule an den beiden Standorten gegründet. Zur verbesserten Übertragbarkeit der entwickelten Lösungen soll zudem ein „Demonstration and Living Lab“ entstehen, das auch die Weiterbildung und Lehre zu KI unterstützt. Für Partner aus Industrie und Wirtschaft ist v. a. der Ausbau des erfolgreichen ScaDS-Servicezentrums als zentraler Anlaufpunkt für Kooperationen und den Transfer in neue Anwendungsbereiche interessant.