Wachstumsmarkt Indien – Chancen für sächsische Unternehmen

Indien ist die am schnellsten wachsende Wirtschaft unter den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern und wird nach Ansicht von Wirtschaftsforschern auch langfristig schneller als andere große Zukunftsmärkte wachsen. Für die Modernisierung der Industrie setzt die indische Regierung verstärkt auf Partner aus dem Ausland. Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) hat für das laufende Jahr ein Maßnahmenpaket geschnürt, das sächsische Unternehmen sowohl beim Markteinstieg als auch bei der weiteren Marktbearbeitung unterstützen soll. „Trotz struktureller Besonderheiten und immer noch vorhandener bürokratischer Hemmnisse sind Erzeugnisse, Know-how und Dienstleistungen deutscher Unternehmen in verschiedenen Branchen in Indien sehr gefragt. Davon können auch sächsische Unternehmen profitieren“, fasst Peter Nothnagel, Geschäftsführer der WFS, das erhebliche Potenzial der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt zusammen.

Seit 19. März ist eine 13-köpfige Delegation von Wirtschaftsvertretern aus Indien in Sachsen zu Gast. Die Unternehmer stammen dabei aus den Bereichen Automotive, Maschinen- / Anlagenbau und Umwelttechnik. Sie sind noch bis zum 23. März im Rahmen des „Branchenbezogenen Absatzförderinstrumentes (BBA)“ in Sachsen und erhalten hier Einblick in die sächsische Technologiekompetenz und Informationen zu Produkten und Dienstleistungen sächsischer Unternehmen der o. g. Branchen. Das BBA wird finanziert aus Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und koordiniert durch die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS). Als Programmpunkt des BBA-Projektes findet am 20. März in Leipzig der „German Indian Round Table (GIRT) – Geschäftliche Potenziale für sächsische Unternehmen in Indien“ als offene Projektwerkstatt statt. Hier tauschen sich sächsische Unternehmen mit den indischen Delegationsteilnehmern darüber aus, wie sich die indische Wirtschaft entwickelt und welche Potenziale sich für bilaterale Absatzprojekte ergeben können.

Für sächsische Unternehmen, die sich zu Fragen des Markteinstiegs und der Geschäftspartnersuche in Indien beraten lassen wollen, bietet die WFS im Rahmen des Workshops „Indien 2018 – nach Währungs- und Steuerreform geht es aufwärts“ eine Möglichkeit zum fachlichen Austausch mit Marktkennern. Der Workshop findet am 10. April 2018 in Dresden als Teil der Länderinformationsveranstaltung „Sachsen global vernetzt“ im Rahmen der Sächsischen Außenwirtschaftswoche 2018 statt. Die Anmeldung für den kostenfreien Workshop ist noch bis zum 28. März möglich.

Für das 4. Quartal 2018 plant die WFS zudem eine Markterkundungsreise nach Indien – mit den Branchenschwerpunkten Energie- und Umwelttechnik. Sächsische Unternehmen, die sich für eine Teilnahme an der Reise interessieren, können sich gern bei der WFS melden.

   

Hintergrund Indien:

Indien gehört zu Sachsens Top 5-Exportpartnern in Asien. 2017 wurden Waren im Wert von 207,4 Millionen Euro nach Indien geliefert. Dies entspricht gegenüber 2016 einem beachtlichen Wachstum von 42 Prozent.

Die indische Regierung will notwendige Vorhaben zum Ausbau der Infrastruktur schnell umsetzen. Die Finanzmittel wurden hierfür auf umgerechnet 22 Mrd. Euro erhöht. Zu den ehrgeizigen Zielen gehört unter anderem der Ausbau des Straßennetzes und die Ausweitung der See- und Flughäfen. Geplant ist auch, das Eisenbahnnetz zu vergrößern. Die Energie- und Wasserversorgung soll verbessert werden. Ausländisches Know-how ist für diese Projekte sehr willkommen.

Auch der indische Maschinenbausektor weist einen technischen Rückstand auf. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind gering. Einfache Maschinenbau-Erzeugnisse produziert das Land selbst. Insbesondere exportorientierte Betriebe benötigen hochwertige und präzise Maschinen „Made in Germany“. Vor allem Antriebstechnik, Textilmaschinen, Werkzeugmaschinen und Fördertechnik werden aus Deutschland eingeführt.

Die Automobil-Branche ist ein wichtiger Zukunftsmarkt, und die Aussichten bleiben, auf lange Sicht betrachtet, positiv. Steigende Einkommen, eine wachsende Mittelschicht und eine bislang geringe Motorisierung treiben die Nachfrage an. Besonders kräftig wächst der Nutzfahrzeugmarkt. (Quelle: GTAI)

   

Hintergrund BBA:

Das Branchenbezogene Absatzförderinstrument (BBA) bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) des Freistaates Sachsen die Chance, neue Zielmärkte zu erschließen, konkretes Absatzpotenzial und Kooperationsabsichten zu verwirklichen. Entscheider aus relevanten Zielmärkten erhalten die Möglichkeit, den Wirtschaftsstandort Sachsen, seine Technologiekompetenzen und mögliche Kooperationspartner kennenzulernen. Sie werden mit Vorbereitungs-Workshops auf Basis der branchenspezifischen sächsischen Interessen identifiziert und im Rahmen eines gezielt vorbereiteten BBA-Projektes nach Sachsen eingeladen. Die Teilnehmer aus den Zielmärkten erhalten hier Informationen zu den Produkten und Dienstleistungen sächsischer Unternehmen eines Wertschöpfungsbereiches. 

Das BBA wird finanziert aus Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und koordiniert durch die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS).