Sachsen erneut Deutschlands Bildungsspitzenreiter

Bereits zum dreizehnten Mal in Folge belegt Sachsen den ersten Platz im Vergleich der Bildungssysteme der deutschen Bundesländer. Das geht aus dem Bildungsmonitor 2018, einer Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), hervor.

Sachsen schneidet in vielen der 12 untersuchten Handlungsfelder gut ab. Die Spitzenposition sicherte sich Sachsen mit insgesamt 69,2 Punkten vor Thüringen (61,0 Punkte) und Bayern (60,2 Punkte). Schlusslichter sind Nordrhein-Westfalen (43,5 Punkte) und Bremen (42,5 Punkte)

Besondere Stärken weist Sachsen bei der Förderinfrastruktur, der Schulqualität, der Vermeidung von Bildungsarmut, der Forschungsorientierung (jeweils 1. Platz) sowie im Bereich Hochschule / MINT und in der Internationalisierung (jeweils 2. Platz) auf. Desonders hervorgehoben wurden folgende Stärken des sächsischen Bildungssystems:

  • Viele Kinder werden in Kindergärten und Grundschulen ganztags betreut.
  • Die Schüler verfügen über hohe Kompetenzen.
  • Nur wenige Schüler erreichen nicht die Mindeststandards im Lesen.
  • Die eingeworbenen Drittmittel je Professor sind die höchsten in Deutschland.

    

Förderinfrastruktur (1. Platz):

Um eine bessere soziale Teilhabe am Bildungssystem zu erreichen, ist es wichtig, eine hochwertige Infrastruktur zur individuellen Förderung der Kinder aufzubauen. Sachsen weist dabei hohe Ganztagsquoten in den Kindertageseinrichtungen und Grundschulen auf. So besuchten in Sachsen 85,5 Prozent der Grundschüler eine offene oder gebundene Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 40,8 Prozent). Dies ist die dritthöchste Quote aller Bundesländer. Deutlich überdurchschnittlich fiel mit 71,7 Prozent auch der Anteil der Schüler an Ganztagsschulen im Sekundarbereich I aus (Bundesdurchschnitt: 43,4 Prozent). Darüber hinaus wurden von den Drei- bis Sechsjährigen 81,8 Prozent der Kinder in Sachsen ganztägig betreut (Bundesdurchschnitt: 45,3 Prozent). Außerdem hatten 10,8 Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen einen Hochschulabschluss (Bundesdurchschnitt: 6,9 Prozent) und der Anteil der Ungelernten am Personal in den Kindertageseinrichtungen fiel geringer aus als im Bundesdurchschnitt. 

    

Schulqualität (1. Platz):

Aufgrund der sehr guten Ergebnisse bei den letzten IQB-Schulleistungstests in Mathematik und Naturwissenschaften sowie im Lesen der Neuntklässler erreicht Sachsen Platz 1 bei der Schulqualität. In der jüngsten Kompetenzerhebung für die Viertklässler erreicht Sachsen im Lesen und in Mathematik jeweils den zweiten Platz, im Hören (Deutsch) den dritten Platz. 

   

Vermeidung von Bildungsarmut (1. Platz):

Die guten Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich beim Ziel der Vermeidung von Bildungsarmut bezahlt. Bei der IQB-Bildungsstudie im Lesen wurde in Sachsen eine relativ geringe Risikogruppe festgestellt. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in der 9. Klasse, der nur über sehr geringe Kompetenzen im Lesen verfügt, ist somit in Sachsen besonders gering. Auch bei den Viertklässlern fielen die Risikogruppen im Lesen und in Mathematik relativ gering aus. Im Lesen erreichte Sachsen den besten Wert aller Bundesländer und in Mathematik den zweitbesten Wert. Beim Anteil der erfolgreichen Absolventen an den Abgängern aus dem Berufsvorbereitungsjahr erreicht Sachsen den besten Wert aller Bundesländer (Sachsen: 86,8 Prozent; Bundesdurchschnitt: 48,1 Prozent). 

   

Forschungsorientierung (1. Platz)

Sachsen trägt in hohem Maße zur Ausbildung des Forschernachwuchses bei. Dies zeigt sich unter anderem an den eingeworbenen Drittmitteln je Professor. Mit einem Wert von 227.100 Euro erzielt Sachsen den besten Wert aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 144.100 Euro). Die Forschungsorientierung Sachsens wird auch an der Anzahl der Forscher an Hochschulen bezogen auf das BIP deutlich. Hier belegt Sachsen den zweiten Platz.

Die Habilitationsquote fällt in Sachsen mit 4,2 Prozent überdurchschnittlich aus (Bundesdurchschnitt: 3,5 Prozent) und auch bei der Promotionsquote wird mit 7,0 Prozent ein überdurchschnittlicher Wert erzielt (Bundesdurchschnitt: 6,0 Prozent). 

    

Hochschule / MINT und Internationalisierung ( jeweils 2. Platz)

Die Akademikerersatzquote in Sachsen lag mit 5 Prozent leicht über dem Bundesdurchschnitt von 4,9 Prozent.

Sachsen ist für Studierende aus anderen Bundesländern sehr attraktiv. In Relation zur Zahl der sächsischen Schulabsolventen, die ein Studium in einem anderen Bundesland aufnehmen, zieht Sachsen die viertmeisten Studienanfänger aus anderen Bundesländern an.

Das Geschäftsmodell Deutschland basiert auf exportstarken Hochtechnologiebranchen. Daher ist es wichtig, genügend Fachkräfte im Bereich MINT auszubilden. Auf 100 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ingenieure in Sachsen kamen rund 9,9 neue Ingenieurabsolventen – im Bundesdurchschnitt betrug die Ersatzquote nur 7,3 Prozent. Auch bei der Relation der MINT-Absolventen zu den F&E-Beschäftigten schnitt Sachsen mit 19,8 Prozent überdurchschnittlich ab (Bundesdurchschnitt: 16,7 Prozent). Basis dafür ist der hohe Anteil an Absolventen in den Ingenieurwissenschaften an allen Absolventen. Sachsen erreichte mit 31,7 Prozent (Bundesdurchschnitt: 19,9 Prozent) den Spitzenwert im Bundesländervergleich. Beim Anteil der MINT-Wissenschaftler am wissenschaftlichen Personal schnitt Sachsen mit 41,1 Prozent deutlich überdurchschnittlich ab (Bundesdurchschnitt: 34,5 Prozent). 

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In Sachsen wurden mit einem Anteil von 81,1 Prozent überdurchschnittlich viele Berufsschüler in Fremdsprachen unterrichtet (Bundesdurchschnitt: 34,1 Prozent). Gleichzeitig wiesen die Schüler in Sachsen überdurchschnittliche Kompetenzen im Lesen der englischen Sprache auf. Zudem weisen die sächsischen Hochschulen sehr viele Bildungsausländer auf. Sachsen erreichte hier mit 13,8 Prozent nach Berlin den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 9,9 Prozent).