DFG-Förderatlas: Sachsens Unis erfolgreich beim Einwerben von Drittmitteln
Worin liegen die Stärken des Forschungssystems in Deutschland – und wo? Umfassende Zahlen, Daten und grafische Darstellungen zu diesem und zahlreichen anderen Themen enthält der „Förderatlas 2018“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Anfang Juli in Berlin vorgestellt wurde. Unter den Top 10 der Hochschulen mit der stärksten Bewilligungsquote befindet sich mit der Technischen Universität Dresden auch eine sächsische Hochschule. Sie konnte sich im Vergleich zum Förderatlas 2015 sogar noch um vier Plätze verbessern und zählt damit zu den Ausnahme-Aufsteigern in der Studie. Der DFG-Förderatlas erscheint alle drei Jahre.
Technische Universität Dresden (TUD)
Besonders beeindruckend ist aus Sicht der DFG die Entwicklung der TUD seit Mitte der 1990er-Jahre. Seitdem ist die TU Dresden von Rang 35 auf Rang 6 der von der DFG bewerteten Hochschulen aufgestiegen. Bereits im Förderatlas 2012 wurde diese beachtliche Entwicklung hervorgehoben.
Insgesamt wurden den TUD-Wissenschaftlern im untersuchten Zeitraum 2014 bis 2016 fast 260 Mio. Euro für ihre Forschungsprojekte von der DFG bewilligt, eine Steigerung von über 35 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum, der im DFG-Förderatlas 2015 betrachtet wurde. Die TU Dresden konnte damit ihren Rang in diesem wichtigen Leistungsvergleich erneut verbessern und bestätigt ihre langfristig beindruckende Dynamik, die 1997 mit Platz 35 im ersten Vergleich begonnen hat.
Im Vergleich mit den Technischen Universitäten hat sich die TU Dresden im aktuellen Ranking um einen Rang verbessert und befindet sich nun nach der RWTH Aachen und der TU München deutschlandweit auf Platz 3.
Spitzenplätze belegt die TU Dresden traditionell in den Ingenieurwissenschaften, bei denen ebenfalls bundesweit die drittmeisten Mittel eingeworben wurden. Hier ist sie erstmalig Spitzenreiter im Fachgebiet Informatik, System- und Elektrotechnik. Aber auch auf vielen anderen Forschungsfeldern erreichte die TU Dresden herausragende Plätze - so zum Beispiel Platz 1 in der Medizin und in der Psychologie.
Technische Universität Chemnitz (TU Chemnitz)
Weit vorn liegt die TU Chemnitz in einzelnen Wissenschaftsbereichen. So erreichte sie zwischen 2014 und 2016 in den Ingenieurwissenschaften bei den DFG-Bewilligungen mit etwa 676.800 Euro je Professor/in Platz 5 im Bundesvergleich. Insgesamt hatten die Ingenieurwissenschaftlerinnen und Ingenieurwissenschaftler in diesem Zeitraum 39,3 Millionen Euro eingeworben.
In ihrer Fachgebietsanalyse geht die DFG inoch weiter ins Detail: Im Fachgebiet Materialwissenschaft und Werkstofftechnik erreichte die TU Chemnitz Platz 8, betrachtet man nur die Werkstofftechnik sogar Platz 4. Und im Fachgebiet Maschinenbau und Produktionstechnik wurde ebenfalls Platz 8 eingenommen. Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien steht die TU Chemnitz bei der direkten FuE-Förderung des Bundes auf Platz 10.
Universität Leipzig
Auch die Universität Leipzig verbessert sich weiter bei der Einwerbung von Drittmitteln. Sie erhielt im Zeitraum von 2014 bis 2016 von der DFG 100,2 Millionen Euro und kletterte in der Tabelle der drittmittelaktivsten Hochschulen um drei Plätze auf Rang 28.
Bezogen auf die Einwerbungen im Bereich Geistes- und Sozialwisswissenschaften erreicht die Universität Leipzig mit 19,2 Millionen Euro an eingeworbenen Mitteln den 19. Platz, ebenso bei den Lebenswissenschaften mit 50,3 Millionen Euro.
Bereits beim vorhergehenden Förderatlas hatte die Universität einen Sprung gemacht, damals um sieben Plätze. Im Zeitraum von 2011 bis 2013 hatte sie 85,3 Millionen Euro eingeworben.
Technische Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF)
Die Freiberger Universität nimmt im Förderatlas 2018 im Fachgebiet "Materialwissenschaft und Werkstofftechnik" mit Rang 4 unter den bewilligungsstärksten Hochschulen bundesweit einen Spitzenplatz ein und liegt im Bereich Werkstofftechnik sogar mit großem Abstand auf Rang 1.
Im Bereich der Ingenieurwissenschaften belegt sie im Wettbewerb mit überwiegend deutlich größeren Universitäten Platz 17 bundesweit. Bezogen auf das Verhältnis eingeworbener Drittmittel je Professoren in den Ingenieurwissenschaften kommt die TU Bergakademie auf den 6. Platz.