Leipzig hat die attraktivste Innenstadt Deutschlands
Attraktiver Einzelhandel und attraktive Innenstädte sind eng miteinander verbunden. Doch was macht Innenstädte im digitalen Zeitalter attraktiv? Was erwarten die Besucher? Diesen und weiteren Fragen ist das Institut für Handelsforschung Köln nun zum zweiten Mal in der bundesweiten Untersuchung "Vitale Innenstädte" nachgegangen. Leipzig belegt unter den insgesamt 120 untersuchten Städten den ersten Platz.
Die Studie ist eine der größten datenbasierten Untersuchungen zur Zukunft der Stadtzentren in Deutschland. Sie liefert unter anderem Ergebnisse zu:
- Besucherstruktur und Kundenverhalten
- Erreichbarkeit des Standorts
- Anforderungen und Wünsche der Innenstadtbesucher
- Informationen zu ungenutzten Potenzialen und Sortimentslücken
- Daten zur Bedeutung und Einfluss des E-Commerce auf die Innenstadt
Für die Untersuchung wurden in über 120 deutschen Städten aller Größen und Regionen zeitgleich Innenstadtbesucher zu ihren Einkaufsgewohnheiten und der Attraktivität der Innenstadt befragt. Die Datenerhebung erfolgte an zwei ausgewählten Tagen (Donnerstag und Samstag) im September 2016 anhand eines einheitlichen Fragebogens. Insgesamt sind so rund 58.000 Interviews zusammen gekommen.
Untersucht wurden Städte in sechs Größenklassen. Die Sieger lauten:
- Leipzig (über 500.000 Einwohner)
- Erfurt (200.000 bis 500.000 Einwohner)
- Heidelberg (100.000 bis 200.000 Einwohner)
- Hilden (50.000 bis 100.000 Einwohner)
- Wismar (25.000 bis 50.000 Einwohner)
- Quedlinburg (bis 25.000 Einwohner)
Im Vergleich mit den anderen untersuchten Städten ihrer Kategorie können diese in Sachen Innenstadtattraktivität besonders punkten. Leipzig belegt nicht nur innerhalb der Großstädte, sondern auch in der Gesamtwertung den ersten Platz.
Leipzig weit über dem Durchschnitt
Im Gesamtdurchschnitt aller 121 teilnehmenden Städte bewerten die Deutschen ihre Innenstädte wie schon in der Erhebung 2014 mit der Schulnote drei plus, also "voll befriedigend". Die Innenstädte werden dabei mit zunehmender Größe tendenziell besser bewertet. Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern konnten ihre Bewertung im Vergleich zu 2014 sogar leicht verbessern.
Bei der Notenvergabe gibt es eine große Spannweite. So werden einige Kandidaten durchaus mit der Note 4 bewertet, während Städte wie zum Beispiel Erfurt, Heidelberg, Hamburg und der Sieger Leipzig im Einserbereich liegen.
Ambiente und Flair als Erfolgsfaktoren
Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bewertungskategorien und der separat abgefragten Benotung der Gesamtattraktivität zeigt, dass der stärkste Einfluss vom Ambiente und Flair einer Stadt ausgeht - gefolgt vom Einzelhandel und dem Freizeitangebot. Alle Städte, die in ihrer Größenklasse die beste Note für die Gesamtattraktivität erhalten, liegen auch was das Ambiente und Flair angeht weit vorne und umgekehrt.
Doch auch grundlegende Merkmale wie Erreichbarkeit, Öffnungszeiten, Sauberkeit oder Sicherheit sind entscheidende Merkmale. Derartige Faktoren werden "in der Stadt vorausgesetzt und erst augenfällig, wenn diese als selbstverständlich wahrgenommenen Serviceleistungen nicht mehr in entsprechender Qualität vorhanden sind", sagt Jürgen Block, Geschäftsführer Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e. V.