Junge Sachsen sind in ihrer Heimat zufrieden
Das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen hat im Auftrag der Sächsischen Staatskanzlei in der 2. Sächsischen Wanderungsanalyse die Zu- und Fortzüge von und nach Sachsen sowie innerhalb Sachsens untersucht. Die mit Wanderungen verbundenen Beweggründe, Erwartungen, Erfahrungen und künftigen Absichten der „Jungen Sachsen“ (16- bis unter 20-Jährige) wurden dabei beleuchtet. Das Ergebnis: Die deutliche Mehrheit der jungen Sachsen bleibt ihrer Heimat treu und fühlt sich zufrieden.
Mehr als drei Viertel der sachsenweit befragten „Jungen Sachsen“ sind mit ihrem Leben „vollkommen“ oder „eher zufrieden“. Die jungen Männer sind dabei zufriedener (82 Prozent) als die jungen Frauen (74 Prozent). Ein stabiles soziales Lebensumfeld aus Eltern und Freunden sowie eine feste Bindung an die Heimatregion tragen dazu bei, dass sich nahezu 80 Prozent der Jugendlichen in Sachsen wohl fühlen.
Somit verwundert es nicht, dass die Zahl der Fortzüge über die Landesgrenze von 16- bis unter 20-Jährigen derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren ist.
Für die meisten „Jungen Sachsen“ sind eine gute sowie vielseitige Bildung und Ausbildung wichtig. Sie wünschen sich einen Beruf mit selbstbestimmten, nützlichen und erfüllenden Tätigkeiten. Der Arbeitsplatz soll sicher sein. Ein hohes Einkommen oder die eigene Karriere haben hingegen für viele 16- bis unter 20-Jährige einen geringeren Stellenwert. Eine wichtige Erkenntnis der Befragung lautet: „Junge Sachsen“ wollen im Freistaat bleiben, wenn die Rahmenbedingungen ihres Lebensumfeldes stimmen.
Dabei sind die "Jungen Sachsen" im Ausbildungs- und Arbeitsalter hochgradig mobil. Im Rückblick auf den Anfang der 1990er Jahre ist eine deutliche Veränderung der Ziele der Wanderung zu beobachten: Damals hatten 75 Prozent der fortgezogenen 16- bis unter 20-Jährigen ein anderes Bundesland oder das Ausland zum Ziel und nur 25 Prozent zogen in Sachsen um. Das sieht nun deutlich anders aus: Etwa 73 Prozent aller im Zeitraum 2011 bis 2015 fortgezogenen 16- bis unter 20-Jährigen hatten eine andere Gemeinde in Sachsen zum Ziel. Vorrangige Zielgebiete der innersächsischen Umzüge in dieser Altersgruppe sind die Kreisfreien Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz und die anderen sächsischen Hochschulstandorte. Diese profitieren demzufolge sowohl vom Zuzug aus dem Bundesgebiet als auch aus dem eigenen Land.
Mehr "Rückkehrer"
Die Befragung ergab auch, dass 37 Prozent der nach Sachsen aus Deutschland wegen beruflicher Gründe Zugezogenen in Sachsen geborene Rückkehrer sind. Die Zuzugsmotive der Rückkehrer haben überwiegend soziale Gründe wie Familie, Partner oder Freunde. Diese Einstellung ist so stark ausgeprägt, dass sie mit dem Umzug nach Sachsen auch bewusst berufliche Nachteile in Kauf genommen haben.