IPCEI-Batteriezellfertigung: Förderung für zwei sächsische Projekte

Heute hat die Europäische Kommission das von Deutschland koordinierte zweite europäische Großvorhaben zur Batteriezellfertigung mit dem Titel „European Battery Innovation – EuBatIn“ genehmigt. Damit ist der Weg frei für die Förderung von elf Unternehmen mit Standorten in Deutschland durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Zu den elf Firmen gehören auch die Liofit GmbH aus Kamenz und Skeleton Technologies aus Großröhrsdorf.

Mit der Bestätigung der EU-Kommission können insgesamt 42 Unternehmen aus zwölf Mitgliedstaaten von ihren jeweiligen Regierungen gefördert werden. Ziel ist es, eine wettbewerbsfähige, innovative und nachhaltige Batterie-Wertschöpfungskette in Deutschland und Europa aufzubauen.

Seit Anfang 2019 hatte das BMWi mit der Europäischen Kommission und weiteren EU-Mitgliedstaaten zwei "Important Projects of Common European Interest (IPCEI)"-Großprojekte zur Forschung und Entwicklung in der Batteriezellfertigung abgestimmt. Zur Förderung des Aufbaus einer Batteriezellfertigung stellt das BMWi bis zu drei Milliarden Euro bereit. Deutsche Unternehmen spielen in beiden Projekten tragende Rollen und in Summe werden in den beiden IPCEIs allein in Deutschland Investitionen von über 13 Milliarden Euro angestoßen. Mehrere tausend qualifizierte Arbeitsplätze werden entstehen.

Mit der Beihilfegenehmigung ist nun der Weg frei für die Förderung des BMWi für die Batterie-Vorhaben von elf deutschen Partnern. Die Projekte umfassen dabei die gesamte Batteriewertschöpfungskette.

  • Die Liofit GmbH aus Kamenz wird das Prinzip der Kreislaufwirtschaft auf Li-Ionen-Akkus der Mikroelektromobilität (Pedelecs, E-Scooter) anwenden. Diese Akkus werden geprüft, zerlegt, rekombiniert, repariert sowie nicht mehr verwendbare Zellpakete umweltfreundlich entladen und geschreddert, damit die Rohstoffe ihrer Wiederverwendung zugeführt werden können. Akku- und Recycling-knowhow wird unter einem Dach angesiedelt und damit ein Beitrag zu einer klimafreundlicheren Mobilität geleistet.
  • Die Skeleton Technologies aus Großröhrsdorf wird die Entwicklung hybrider Energiespeicher erforschen, welche die Vorteile von Lithium-Ionen-Batterien (hohe Energiedichte) mit den Vorteilen von Ultrakondensatoren (hohe Leistung, lange Lebensdauer) vereinen. Das Projekt sieht vor, durch Industrie 4.0 Innovationen die Kosten von Ultrakondensatoren deutlich zu senken und neuartige Hybridlösungen für Energiespeicher zu entwickeln, so dass der Ressourcenbedarf für klassische Batterien verringert wird.

    

Das Ziel der Initiative des BMWi zur Batteriezellfertigung ist ein funktionierendes Ökosystem für die Batterieinnovation und -produktion – von der Aufbereitung der Rohstoffe über die Batteriezellfertigung bis zum Recycling. Die Batteriezellen „made in Europe“ sollen auf eigenen Innovationen aufbauen und neue Maßstäbe bei CO2-Intensität und Nachhaltigkeit der Batterien setzen. Die Förderung soll mit dazu beitragen, innovative Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland und Europa zu erhalten und aufzubauen.

Die von Deutschland koordinierten weiteren am „EuBatIn“-IPCEI teilnehmenden EU-Mitgliedstaaten, deren jeweilige IPCEI-Projekte nun gleichfalls von der EU-Kommission genehmigt worden sind, sind Spanien, Frankreich, Belgien, Österreich, Italien, Polen, Schweden, Finnland, die Slowakei, Kroatien und Griechenland. Das „EuBatIn“-Gesamtvorhaben weist zahlreiche länderübergreifende Kooperationen auf und unterstützt damit maßgeblich das Ziel eines europäischen Batterie-Wertschöpfungsverbunds.