Sächsische Delegationsreise nach Kanada mit Fokus auf Wasserstoff und Bergbau gestartet
Mit einer Delegation von Unternehmern und Wissenschaftlern besucht Sachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig vom 25. September bis 1. Oktober 2022 Kanada. Im Fokus der von der WFS mit organisierten Reise stehen die Themen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien, Fachkräfte sowie Bergbau.
Die rund 20-köpfige sächsische Delegation will sich im Rahmen von Unternehmens- und Projektbesuchen sowie politischen Gesprächen in den Provinzen Québec (Montréal, Trois-Rivières, Bécancour, Varennes) und British Columbia (Vancouver, Burnaby) sowie in der Metropolregion Edmonton über Potenziale für Sachsen insbesondere in den Bereichen der Wasserstoffwirtschaft und dem Bergbausektor informieren.
Minister Dulig: „Kanada ist ein Land mit vielen natürlichen Ressourcen – und zugleich ein verlässlicher Partner, der auf dem Boden der Demokratie steht. Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle für die Klimaschutzziele unserer Länder. Er ist zugleich ein Motor für Innovation und internationale Zusammenarbeit. Deshalb wollen Deutschland und Kanada Wasserstofftechnologien gemeinsam vorantreiben. Das kürzlich von der Bundesregierung und dem kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau unterzeichnete Wasserstoffabkommen wird auch Sachsen weitere Türen öffnen. Der Freistaat hat jetzt die Gelegenheit, beim neuen Industriezweig Wasserstoffwirtschaft ganz vorn dabei zu sein. Diese große Chance werden wir nutzen.“
WFS-Geschäftsführer Thomas Horn ergänzt: „Für uns als Wirtschaftsförderer stehen bei dieser Delegationsreise vor allem die Themen Marktsondierung und -erkundung im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie auf der Agenda. Sachsen ist in diesem Bereich ein attraktiver Partner, da sächsische und in Sachsen angesiedelte Unternehmen als einzige deutschlandweit bereits heute die drei wirtschaftlich relevantesten Elektrolysetechnologien – PEM, AEL, SOEC – zur CO2-freien Herstellung von Wasserstoff beherrschen. Zudem sind sächsische Chemieanlagenbauer in der Lage, PtX-Anlagen zu konzipieren und aufzubauen. Ferner beheimatet Sachsen Unternehmen, die Brennstoffzellensysteme, -teilsysteme und -komponenten für stationäre und mobile Anwendungen anbieten. Darüber hinaus wollen wir auch das Netzwerk mit kanadischen Unternehmen, Experten und Wissenschaftlern weiter ausbauen und erhoffen uns davon wichtige Impulse für mögliche Kooperationen, von denen wiederum sächsische Unternehmen und Institute profitieren.“
Kanada will seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 30 Prozent unter den Wert von 2005 absenken und bis 2050 CO2-neutral werden. Neben Investitionen in grünen Strom und energieeffiziente Gebäude sowie der Elektrifizierung des Verkehrs soll Wasserstoff zukünftig vor allem im kanadischen Transportsektor eine führende Rolle einnehmen.
Ein weiterer Teil der Reise widmet sich dem Austausch und möglichen Kooperationen im Bergbausektor. Ein Fokus soll hierbei auf Hochtechnologie-Rohstoffen wie Lithium liegen, die als Grundbestandteile wichtiger Zukunftstechnologien einen Schwerpunkt in der neuen Rohstoffstrategie des Freistaates Sachsen bilden.
Die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS), das Innovationscluster „Wasserstoffland Sachsen“ (vormals HZwo) und die Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer Kanada organisieren die bis zum 1. Oktober dauernde Delegationsreise im Auftrag des sächsischen Wirtschaftsministeriums (SMWA).