Sachsen bleibt Klassenbester

Zum vierzehnten Mal in Folge belegt Sachsens Bildungssystem im Vergleich aller deutschen Bundesländer den ersten Platz. Das geht aus dem heute (15.08.2019) veröffentlichten Bildungsmonitor 2019 hervor.

Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von zwölf Handlungsfeldern und 93 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer.  Sachsen schneidet in den meisten der zwölf untersuchten Handlungsfelder sehr gut ab. Besondere Stärken weist der Freistaat in den Bereichen Förderinfrastruktur (Platz 1), Schulqualität (Platz 1), Vermeidung von Bildungsarmut (Platz 1), Hochschule/MINT (Platz 2), Forschungsorientierung (Platz 2) und Internationalisierung (Platz 2) auf. Die Studie hebt hervor:

  • Viele Kinder werden in Kindergärten und Grundschulen ganztags betreut.
  • Nur wenige Schüler erreichen nicht die Mindeststandards in Mathe oder Lesen.
  • Die Schüler verfügen über hohe Kompetenzen.
  • Die eingeworbenen Drittmittel je Professor sind die zweithöchsten in Deutschland.
  • Relativ zu den beschäftigten Ingenieuren oder Forschern werden viele Ingenieure und sonstige MINT-Akademiker an Hochschulen ausgebildet.
  • Viele Berufsschüler lernen Fremdsprachen; viele Studierende sind für das Studium aus dem Ausland zugewandert.

   

Förderinfrastruktur (1. Platz):

Um eine bessere soziale Teilhabe am Bildungssystem zu erreichen, ist es wichtig, eine hochwertige Infrastruktur zur individuellen Förderung der Kinder aufzubauen. Sachsen weist dabei hohe Ganztagsquoten in den Kindertageseinrichtungen und Grundschulen auf. So besuchten in Sachsen 87,3 Prozent der Grundschüler im Jahr 2017 eine offene oder gebundene Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 41,6 Prozent). Dies ist die zweithöchste Quote aller Bundesländer.

Deutlich überdurchschnittlich fiel mit 73,8 Prozent auch der Anteil der Schüler an Ganztagsschulen im Sekundarbereich I aus (Bundesdurchschnitt: 44,8 Prozent).

Darüber hinaus wurden im Jahr 2018 von den Dreibis Sechsjährigen 82,1 Prozent der Kinder in Sachsen ganztägig betreut (Bundesdurchschnitt: 45,9 Prozent).

Im Berichtszeitraum hatten außerdem 11 Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen einen Hochschulabschluss (Bundesdurchschnitt: 7,1 Prozent). 

     

Vermeidung von Bildungsarmut (1. Platz):

Die guten Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich beim Ziel der Vermeidung von Bildungsarmut bezahlt. Bei früheren IQB-Vergleichsstudien ließ sich für die Neuntklässler in Sachsen eine relativ geringe Risikogruppe feststellen. Auch bei den Viertklässlern fielen die Risikogruppen im Jahr 2016 im Lesen und in Mathematik relativ gering aus. Im Lesen erreichte Sachsen den besten Wert aller Bundesländer und in Mathematik nach Bayern den zweitbesten Wert.

Beim Anteil der erfolgreichen Absolventen an den Abgängern aus dem Berufsvorbereitungsjahr erreicht Sachsen den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Sachsen: 85,7 Prozent; Bundesdurchschnitt: 50,0 Prozent).

    

Schulqualität (1. Platz):

Aufgrund der sehr guten Ergebnisse bei den letzten IQB-Schulleistungstests in Mathematik und Naturwissenschaften sowie im Lesen der Neuntklässler erreicht Sachsen Platz 1 bei der Schulqualität.

In der jüngsten Kompetenzerhebung für die Viertklässler aus dem Jahr 2016 erreicht Sachsen im Lesen und in Mathematik hinter Bayern jeweils den zweiten Platz, im Hören (Deutsch) den dritten Platz. 

   

Forschungsorientierung, Hochschule und MINT, Internationalisierung (2. Platz)

Sachsen trägt in hohem Maße zur Ausbildung des Forschernachwuchses bei. Dies zeigt sich unter anderem an den eingeworbenen Drittmitteln je Professor. Mit einem Wert von 218.300 Euro erzielt Sachsen den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 144.000 Euro). Die Forschungsorientierung Sachsens wird auch an der Anzahl der Forscher an Hochschulen bezogen auf das BIP deutlich. Hier belegt Sachsen ebenfalls den zweiten Platz.

Sachsen ist für Studierende aus anderen Bundesländern sehr attraktiv. In Relation zur Zahl der sächsischen Schulabsolventen, die ein Studium in einem anderen Bundesland aufnehmen, zieht Sachsen die drittmeisten Studienanfänger aus anderen Bundesländern an.

Das Geschäftsmodell Deutschland basiert auf exportstarken Hochtechnologiebranchen. Daher ist es wichtig, genügend Fachkräfte im Bereich MINT auszubilden. Auf 100 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ingenieure in Sachsen kamen im Berichtsjahr rund 9,2 neue Ingenieurabsolventen – im Bundesdurchschnitt betrug die Ersatzquote nur 6,8 Prozent. Sachsen erreicht hier den besten Wert aller Bundesländer.

Auch bei der Relation der MINT-Absolventen zu den FuE-Beschäftigten schnitt Sachsen mit 18,7 Prozent überdurchschnittlich ab (Bundesdurchschnitt: 15,6 Prozent). Basis dafür ist der hohe Anteil an Absolventen in den Ingenieurwissenschaften an allen Absolventen. Sachsen erreichte mit 29,1 Prozent (Bundesdurchschnitt: 19,3 Prozent) wiederum den Spitzenwert im Bundesländervergleich.

Der Anteil der Berufsschüler mit Fremdsprachenunterricht fiel im Berichtsjahr überdurchschnittlich aus. Sachsen erreichte hier einen Wert von 79,0 Prozent, während der Bundesdurchschnitt 35,3 Prozent betrug. Gleichzeitig wiesen die Schüler in Sachsen überdurchschnittliche Kompetenzen im Lesen der englischen Sprache auf. Zudem weisen die sächsischen Hochschulen sehr viele Bildungsausländer auf. Sachsen erreichte hier mit 13,9 Prozent nach Berlin den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 10,3 Prozent).