TU Dresden wirbt erfolgreich DFG-Forschungsgelder ein
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen zehn weitere Sonderforschungsbereiche (SFB) ein. Die neuen SFB werden ab dem 1. Juli 2020 zunächst vier Jahre lang mit insgesamt rund 114 Millionen Euro gefördert. Unter den 10 ausgewählten Projekten finden sich drei aus Sachsen - genauer gesagt der TU Dresden. Die drei Projekte werden mit insgesamt fast 35 Millionen Euro gefördert.
Die TU Dresden und ihre Partner sind mit drei Anträgen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Sonderforschungsbereiche erfolgreich gewesen.
Die Forscher beschäftigen sich dabei mit dem Bauen und der Architektur der Zukunft auf der Grundlage des Baustoffs Carbon-Beton. Dieser Baumaterialverbund hat gegenüber dem klassischen Stahlbeton entscheidende Vorteile was Gewicht, Festigkeit und Anfälligkeit betrifft. In dem Sonderforschungsbereich sollen diese Eigenschaften nun mit ganz neuen Denkansätzen aus anderen Wissenschaftsbereichen kombiniert werden, etwa der Mathematik, Botanik oder Nachhaltigkeitsforschung. Alle Disziplinen zusammen können die Grundlagen für eine völlig neue Art des Bauens in der Zukunft bilden.
Der zweite Sonderforschungsbereich beschäftigt sich mit neuen, sogenannten zweidimensionalen Materialien, also extrem dünnen Schichten eines Materials. Eines davon ist Graphen, das erstaunliche physikalische Eigenschaften und vielfältige Einsatzmöglichkeiten in neuen Technologien hat. Das Spektrum reicht von durchsichtigen Smartphones bis hin zu Fahrrädern, deren Rahmen weniger als ein Kilogramm wiegen. Die chemischen Grundlagen solcher extrem dünnen Materialien zu verstehen, um neue Materialien auch synthetisch zu erzeugen, ist Ziel der Wissenschaftler.
Die Hirnforschung ist der Kern des dritten Sonderforschungsbereiches, der nun fortgesetzt werden kann. Zwei erfolgreiche Phasen hat dieser Verbund bereits absolviert. In der nun folgenden dritten und letzten geförderten Projektphase geht es den Forscherinnen und Forschern um die Fähigkeit des Menschen, sein Handeln und seine Emotionen willentlich zu kontrollieren. Sie wollen unter anderem herausfinden, welche Prozesse im Gehirn dazu führen, den Willen eines Menschen zu unterbinden, etwa bei einer Suchterkrankung. Dabei ist das Verlangen selbst regelmäßig größer als der Willen, dem Verlangen nicht nachzugeben.