Leipziger Gründer-Initiative SMILE wird weiter gefördert
Die Selbstmanagement Initiative Leipzig (SMILE) wird auch künftig Unternehmensgründer aus der Wissenschaft auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen: Die Europäische Union, der Freistaat Sachsen und die Projektpartner fördern die gemeinsame Initiative der Universität Leipzig, der HHL Leipzig Graduate School of Management, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) für weitere drei Jahre mit 1,4 Millionen Euro.
Mit dieser Förderung wird die SMILE-Initiative Studierenden, Absolventen sowie wissenschaftlichen Mitarbeitern fächer- und institutionenübergreifend zur Seite stehen. "Ihnen wird dabei eine Lernumgebung geboten, die es ermöglicht, die eigenen Potenziale und Fähigkeiten zu entdecken, diese zu erweitern und einzubringen. SMILE prüft gemeinsam mit den Gründern die Idee auf Herz und Nieren und entwickeln sie in einem individuellen Coaching weiter. Dieses Coaching begleitet sie auf dem Weg von der Geschäftsidee bis zum Markteintritt", sagt Prof. Dr. Utz Dornberger von der Universität Leipzig, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Helge Löbler leitet.
In den nächsten drei Jahren können potenzielle Firmengründer aus Leipzig zusätzliche Angebote von SMILE nutzen. Das Team hat an der Universität Leipzig beispielsweise spezielle Konzepte für Freiberufler entwickelt und will Methoden aus dem Sport für eine effektive Vorbereitung auf die Selbständigkeit nutzen. Die HHL Leipzig Graduate School of Management baut derzeit ein Kompetenz- und Mentoringprogramm auf, das gezielt Probleme und Anforderungen von Frauen auf dem Weg zur Gründung anspricht. Darüber hinaus bietet SMILE eine individuelle Unterstützung beim Marktzugang, etwa in Kooperation mit der Leipziger Messe. "Insbesondere mit unserem Performance Training für Gründerpersönlichkeiten beschreiten wir neue Wege bei der Vorbereitung der Gründerinnen auf die vielfältigen Herausforderungen im Gründungsprozess. Eine gute Idee muss immer auch gut 'verkauft' werden und dazu sind wissenschaftlich geschulte Personen nicht immer gleich in der Lage", betont Prof. Dr. Helge Löbler.
Eine besondere Stärke von SMILE ist die Anbindung an drei weitere Partner in Leipzig. So können potenzielle Gründer auch auf die Expertise des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) und der HHL Leipzig Graduate School of Management zugreifen und gemeinsam mit Coaches direkt vor Ort an ihren Ideen tüfteln.
Besonderes Anliegen des SMILE-Kooperationspartners UFZ ist es, im Rahmen seines Personalentwicklungskonzeptes das unternehmerische Denken von Forschern zu entwickeln und sie für das unternehmerische Handeln zu begeistern. So wurde am UFZ das sogenannte Lean-Canvas Modell weiterentwickelt, um komplexe Ausgründungsideen aus der Wissenschaft innovativ und ganzheitlich zu betrachten, zu strukturieren und Erfolg bringend umzusetzen. Ein spezielles Kursangebot im Rahmen der Graduiertenschule HIGRADE soll darüber hinaus junge Forschende für Ausgründungen als eine mögliche Karriereoption sensibilisieren.
Das DBFZ bietet mit seinem Innovationszentrum für Bioenergie allen Kooperationspartnern Zugang zu einer einmaligen Inkubatorstruktur an. Das Dienstleistungsportfolio umfasst neben Nutzungsmöglichkeiten der Forschungsinfrastruktur auch gebündelte Kompetenzen in Patent- und Markenschutz, der Innovationsfinanzierung sowie in Antragstellung und Industriekooperationen.
Seit 2006, dem Start der Selbstmanagementinitiative Leipzig, wurden in zahlreichen Veranstaltungen über 17.500 Teilnahmen gezählt und mehr als 420 Unternehmensgründungen individuell unterstützt. Unter diesen Projekten befinden sich sowohl medizintechnische Unternehmen wie die Phacon GmbH, die seit 10 Jahren erfolgreich auf dem Markt ist, als auch Freiberufler aus den geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Universität Leipzig, die erst in diesem Jahr ihre Selbständigkeit angemeldet haben. SMILE ist der wichtigste Akteur für angehende Existenzgründer an der Universität Leipzig und den anderen beteiligten Forschungseinrichtungen in Leipzig.