Innovative Sensorjacke trainiert Industrieroboter: VW arbeitet mit Dresdner Start-up zusammen
Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen und das Dresdner Startup Wandelbots haben ein neuartiges Gemeinschaftsprojekt zur Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) vereinbart. Das wurde gestern auf dem Technologiefestival „South by Southwest" (SXSW) in Austin, Texas (USA), bekanntgeben. Ziel ist es, mit der Einrichtung und dem Betrieb einer innovativen Erprobungsstation in der Gläsernen Manufaktur neue MRK-Anwendungen in der Fahrzeug-Endmontage zu testen und zur Serienreife zu bringen.
Der Plan: Durch eine innovative Sensorjacke, die mit Sensoren und Aktoren bestückt ist, sollen Industrieroboter effizient trainiert werden. Die Aktivitäten in Dresden sollen sich über Montage, Logistik und Instandhaltung der Fertigung beim Elektro-Golf von Volkswagen erstrecken.
Das junge Start-up Wandelbots, eine Ausgründung aus der TU Dresden, sieht die Zusammenarbeit mit Volkswagen als „Durchbruch" an. „Erstmals können wir unser Produkt bei einem wichtigen Industriepartner erproben", sagte Christian Piechnick, Gründer und Geschäftsführer von Wandelbots, auf der US-Konferenz. „Volkswagen erhofft sich von der Kooperation, Automatisierungsprojekte schneller und mit deutlich reduziertem Aufwand zur industriellen Anwendung zu bringen", sagte Marco Weiß, Leiter New Mobility und Innovation der Gläsernen Manufaktur.
Wandelbots arbeitet an einem Produkt, bei dem Industrieroboter schnell und mit Hilfe intelligenter Kleidung programmiert werden. Dazu sind Kleidungsstücke mit verschiedenen Sensoren und Aktoren bestückt. Die Sensoren erfassen menschliche Bewegungen in Echtzeit, und die Aktoren ermöglichen haptisches Feedback. Die Sensordaten werden drahtlos an eine Software übertragen, die auf Basis der Bewegungsdaten einen Roboter steuert. „Auf diese Weise kann einem Roboter eine klar definierte Aufgabe durch Vor- und Nachmachen gelernt werden", erläuterte Christian Piechnick. Die Software im Hintergrund könne auf Basis der Daten mehrerer Trainingsläufe einen Automatisierungsprozess generieren. Zudem sei der Roboter in der Lage, sich selbstständig an die individuellen Anforderungen des menschlichen Kollegen anzupassen, so Piechnick.