Welterbe-Titel für Montanregion Erzgebirge / Krusnohori
Es ist geschafft: Am Samstag (06.07.019) verkündete das Welterbekomitee der UNESCO auf der 43. Tagung in der Hauptstadt Aserbaidschans, Baku, die Entscheidung über die Ernennung der Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří zum Welterbe. 36 Stätten standen in diesem Jahr auf der Nominierungsliste. Das Erzgebirge reiht sich nun in die Welterbeliste mit bisher 1.092 Stätten aus 167 Ländern ein. 44 Welterbestätten davon befinden sich ganz oder in Teilen in Deutschland.
Der Antrag der Erzgebirger, der im Vorfeld von den Gutachtern des Internationalen Denkmalrates ICOMOS befürwortet wurde, stieß im Welterbekomitee auf breite positive Resonanz: Mehr als 800 Jahre Historie, zwei Länder, ein gemeinsames Welterbe – was vor 20 Jahren mit der Eintragung der „Montan- und Kulturlandschaft Erzgebirge“ auf die offizielle deutsche Tentativliste begann, darf heute nach 10 Jahren intensiver Arbeit am Antrag Früchte tragen. Mehr als tausend Menschen waren bis jetzt am Prozess des „Bottom-up“-Projektes beteiligt – von ganz normalen Bürgern und Vereinsmitgliedern über Kommunen bis hin zu Gremien in Ministerien. Die Heimatverbundenheit der Menschen von Altenberg im Osten bis Hartmannsdorf im Westen wird nun durch den Welterbetitel geadelt.
Sachsen und Böhmen verbindet jetzt ein Welterbe, das sich aus 22 Bestandteilen zusammensetzt – 17 Bestandteile auf deutscher und fünf auf tschechischer Seite. Jeder einzelne stellt schon für sich die Welterbekriterien anschaulich dar, aber nur die Verbindung aller 22 Bestandteile ist gemeinsam ein Welterbe im Sinne einer grenzüberschreitenden Wertegemeinschaft. In der Summe dieser Bestandteile liegt der außergewöhnliche universelle Wert begründet – dieser „outstanding universal value (OUV)“ ist Grundvoraussetzung, um den Welterbetitel zu erlangen.
36 Stätten standen in diesem Jahr auf der Nominierungsliste, drei davon aus oder mit Beteiligung Deutschlands. Neben der Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří sind es die Historische Wasserwirtschaft Augsburgs und der historische römische Donau-Limes (Westlicher Abschnitt – ein gemeinsamer transnationaler Antrag mit Österreich, der Slowakei und Ungarn).