Weltweit größter Standort für chemisches Recycling entsteht in Sachsen
In einem Gemeinschaftsprojekt der Biofabrik Technologies GmbH Dresden und der Schweizer Enespa AG entsteht im sächsischen Teil des Industrieparks "Schwarze Pumpe" der weltweit größte Standort für chemisches Recycling von Kunststoffabfällen – bestehend aus vielen modularen Kleinanlagen. Die erste WASTX Plastic wird bereits im Frühjahr ihren Betrieb aufnehmen. Im Laufe der nächsten Jahre wird der Standort dann schrittweise auf eine Kapazität von mehreren hundert Tonnen pro Tag ausgebaut. Und dank der von Enespa ausgegebenen Aktien und Obligationen kann sich erstmals jeder an einem solchen Projekt beteiligen.
„Jeder weiß eigentlich von der Plastikkrise – es ist ein allgemeines Problem der Menschheit. Die Sache ist nur: Wenn man es nicht permanent vor Augen hat, vergisst man es und kümmert sich einfach nicht mehr darum. Aber es ist immer noch da draußen. Wir müssen lernen, mit dem Plastikmüll richtig umzugehen“, so Cyrill Hugi, der Inhaber und CEO des in der Schweiz ansässigen Unternehmens Enespa. Erstaunlicherweise ist selbst in einem Land wie der Schweiz die Recyclingrate von Kunststoffen immer noch erschreckend niedrig – mit Verbrennungsraten von bis zu 80 %.
Der reine Wille zum Recyceln reicht nicht aus – es muss auch richtig gemacht werden. Klassische Müllverbrennungsanlagen scheinen zwar eine einfache Möglichkeit zu sein, die Plastikverschmutzung zu bekämpfen, aber sie ist auch eine der umweltschädlichsten. Wenn 1 kg Plastik verbrannt wird, entstehen 3 kg CO2. Es ist nicht sichtbar, wird bei dem Verbrennungsprozess freigesetzt, hat jedoch eine enorme Wirkung auf den gesamten Planeten.
Seit mehr als 10 Jahren arbeiten die Teams von Biofabrik und ENESPA zusammen, in der Schweiz, in Deutschland und auch international. Die erste modulare Kunststoff-Recycling-Fabrik zu bauen, ist nur einer von vielen Schritten, die sie für die Zukunft geplant haben. Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Kunststoffrecyclinganlage in Deutschland zu bauen, die in der Lage sein wird, mehrere hundert Tonnen Kunststoffabfälle pro Tag zu verarbeiten – Biofabrik als Technologielieferant und ENESPA als Finanzier und Betreiber.
Die "WASTX Plastic" von Biofabrik ist eine modular aufgebaute Kunststoff-Recycling-Anlage. Dank ihres einzigartigen Designs und ihrer technischen Eigenschaften ist sie leicht skalierbar, was die Möglichkeit bietet, so viel Kunststoffabfälle zu recyceln, wie der Standort benötigt. Beginnend mit 1.000 kg täglich (je P-1000 Modul) und praktisch unbegrenzt skalierbar. Die Zusammenarbeit mit ENESPA beim Aufbau des Standortes in Sachsen ist der Beweis dafür, dass auch große Recyclingstandorte aus modularen Kleinanlagen gebaut werden können. Das System ist so nicht nur besser skalierbar, sondern auch besser gegen Ausfälle gewappnet. Es ist ähnlich wie bei einem Serverschrank: Fällt ein Modul aus, arbeiten die anderen weiter.
Im Moment wird das erste P1000-Modul der WASTX Plastic, das täglich bis zu 1.000 kg Kunststoff verarbeitet, fertiggestellt. Wenn diese Anlage steht, wird der Standort schrittweise hochskaliert. So entsteht in der Nähe von Dresden eine Fabrik, die mehrere hundert Tonnen Kunststoff pro Tag verwertet. Auch wenn die COVID-19-Krise die Inbetriebnahme des Projekts erheblich erschwert hat, soll diese Ende März dieses Jahres stattfinden.