Sachsen bekommt "European Digital Innovation Hub"
Die Europäische Kommission hat kürzlich bekanntgegeben, wo in Europa die neuen European Digital Innovation Hubs (EDIHs) entstehen werden. Unter den Auserwählten ist auch das sächsische Konsortium "EDIH Saxony". Vorausgegangen war ein zweijähriger Bewerbungs- und Auswahlprozess. Dem Konsortium gehören neben dem simul⁺-InnovationHub des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung (SMR) auch der Smart Systems Hub (Dresden), der Smart Infrastructure Hub (Leipzig) sowie als Koordinator das InfAI - Institut für Angewandte Informatik (Leipzig und Dresden) an. Die EU fördert das Vorhaben für zunächst drei Jahre und mit rund 2,3 Mio. Euro.
Im Rahmen des EU-Programms "Digitales Europa" wird nun ein Netz von EDIHs in der Europäischen Union aufgebaut. Ein EDIH ist eine gemeinnützig tätige Organisation, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sowie den öffentlichen Sektor bei der digitalen Transformation unterstützen soll. Dabei stehen Themen wie bspw. Big Data, Künstliche Intelligenz, Hochleistungsrechnen, Internet der Dinge, Blockchain, Robotik, Mikro- und Nanoelektronik sowie 5G und 6G, aber auch der Aufbau tiefgehender Digitalisierungskompetenzen und Cybersicherheit im Fokus.
"Es ist ein großartiger Erfolg für dieses innovative, sächsische Kleeblatt. Der European Digital Innovation Hub Saxony bündelt die Kompetenzen von vier sächsischen Institutionen und hat sich dadurch erfolgreich in Brüssel beworben", begrüßt Thomas Schmidt, der Sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung, die Nachricht von der EU. "Ich freue mich sehr, dass der simul⁺InnovationHub Teil dieses Zusammenschlusses sein wird. Durch die Dienstleistungen des EDIH Saxony wird ein konkreter Mehrwert für die sächsischen Regionen entstehen, sei es im Bereich der Daseinsvorsorge, durch effizientere Prozesse in Unternehmen oder mit neuen Wertschöpfungsketten."
Der simul⁺InnovationHub kümmert sich innerhalb des EDIH Saxony um die Vernetzung zwischen Unternehmen, staatlichen Akteuren und wissenschaftlichen Institutionen. Hier geht es beispielsweise darum, Endnutzer und Anbieter technologischer Lösungen auf dem Weg zur "Smart City" oder einer "Smart Region" zusammenzubringen. Auch die Zusammenarbeit des Hubs mit internationalen EDIHs fällt in die Zuständigkeit von simul⁺. Sachsen kann so noch besser auf die Expertise aus ganz Europa zurückgreifen.
Die Konsortialmitglieder von "EDIH Saxony" werden gemeinsam mit regionalen Partnern bald viele neue Innovationsdienstleistungen anbieten. Beispielsweise soll Unternehmen und auch Verwaltungen zukünftig ein Digital-Check zur Feststellung des digitalen Reifegrades bereitgestellt werden. Ein weiteres Angebot von "EDIH Saxony" wird der vereinfachte Zugang zu Forschungs- und Technologieinfrastruktur sein, durch die Unternehmen die Möglichkeit erhalten, Produkte oder Dienstleistungen zu erproben. Auch das Training und die Entwicklung von digitalen Kompetenzen durch verschiedene Formate, wie Workshops oder Summer Schools sollen zur Angebotspalette gehören. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von "EDIH Saxony" wird die Zusammenarbeit mit den anderen EDIHs in der Europäischen Union sein. Somit können Unternehmen und Verwaltungen hierzulande die spezielle Expertise von EDIHs in anderen Regionen Europas nutzen.
Hintergrundinformation zum EU-Programm "Digitales Europa"
Im Rahmen des im Jahr 2021 von der EU beschlossenen mehrjährigen EU-Finanzrahmens wurde auf Vorschlag der EU-Kommission das Programm "Digitales Europa" ins Leben gerufen. Das Programm umfasst für den Zeitraum 2021 bis 2027 ein Gesamtbudget in Höhe von 7,59 Mrd. Euro. Es zielt darauf ab, die Kapazitäten der EU – sowohl in der Wirtschaft wie auch im öffentlichen Sektor – in wichtigen strategischen Technologiebereichen, wie Hochleistungsrechnen, Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit zu stärken. Ein wichtiges Instrument zur Umsetzung des Programms "Digitales Europa" ist die Schaffung eines Netzwerkes von European Digital Innovation Hubs (EDIHs). Zur Kofinanzierung der EU-Fördermittel für einen EDIH können u. a. nationale Fördermittel genutzt werden. Im Falle von "EDIH Saxony" ist diese insbesondere die sächsische Innovationsclusterförderung.